Presseerklärung: KMK will Zugang zu Masterstudiengängen massiv einschränken!

Der fzs ruft zu Protesten gegen diese Vorschläge auf und bietet dazu die Möglichkeit über seine Webseite Protestmails an die zuständigen Ministerinnen und Minister zu schicken.

Die Vorschläge für die neuen Strukturvorgaben unterscheiden sich vor allem in einem Punkt von den bisherigen: „Der Bachelor soll zum Regelabschluss werden, das heißt, dass die meisten StudentInnen nach dem Bachelor die Hochschule verlassen sollen“, erklärt Lars Schewe, Mitglied des Vorstands des fzs, „damit werden alle Beteuerungen hinfällig, dass die Einführung der zweistufigen Studiengänge irgendwelcher hehren Ziele dient:

Offensichtlich scheint es der KMK nur darum zu gehen, schnöde Bildungsabbau zu betreiben.“ Dazu kommen noch restriktive Regelungen für sogenannte „nicht-konsekutive“ Masterstudiengänge. „Wenn man nach dem Bachelor einen Studiengang studieren will, der nicht direkt auf den anderen Studiengang aufbaut, kann das BAföG wegfallen, obendrauf kommen noch Studiengebühren. Und um das zu rechtfertigen, wird einfach noch vorgeschrieben, dass man vorher mindestens ein Jahr außerhalb der Hochschule war“, so Tjark Sauer, Mitglied des fzs-Vorstands.

Schon lange gab es Stimmen, die den Zugang zu den Masterstudiengängen reduzieren wollten, um ihre altertümlichen Elitevorstellungen durchzusetzen. „Mit einem demokratischen Bildungssystem und dem Recht auf Freiheit der Berufswahl hat dies nichts zu tun“, so Lars Schewe. Und es ist auch klar, dass so versucht wird Studiengänge an Universitäten einzurichten, die eigentlich Fachhochschulstudiengänge sind. „Anstatt dann über den Ausbau der Fachhochschulen zu diskutieren und zu überlegen, wie man einen kritischen Praxisbezug in die Studiengänge einfließen läßt, werden weiter die Universitäten bevorzugt und nur ein paar modische Schlagwörter in die Diskussion geworfen“, so Tjark Sauer.

Der fzs stellt fest, dass diese Diskussion hinter verschlossenen Türen geführt werden sollte, obwohl sie für die Zukunft des Hochschulsystems ungeheuer wichtig ist. „Damit hat sich die KMK selbst großen Schaden zugefügt“, so Lars Schewe, „was wir jetzt wollen, ist das klare Bekenntnis der Bundesländer, dass sie solchen Regelungen nicht zustimmen können.“

„Aber auch die einzelnen Hochschulen sind gefordert, wir fordern alle Hochschulen auf, solange keine weiteren Bachelor- oder Masterstudiengänge einzuführen, bis hier ein klarer Politikwechsel erfolgt ist“, so Tjark Sauer.