Berlin (fzs). Der gestern veröffentlichte OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick“ zeigt erneut die katastrophale Lage der Bildung in Deutschland. Der Bildungserfolg junger Menschen hängt in Deutschland immer noch sehr stark von ihrer sozialen Herkunft ab.
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sieht seine Forderungen nach einer höheren Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem und dem Abbau der zahlreichen Hürden auf dem Weg zum Hochschulstudium durch die Studie erneut bestätigt. So kritisiert der OECD-Bericht die frühe Verteilung der Kinder auf unterschiedliche Schultypen und sieht darin auch einen Grund für den geringen Anteil an jungen Menschen, die eine Hochschulzulassungsberechtigung erwerben.
Des Weiteren nehmen in Deutschland nur 21 % eines Altersjahrganges ein Hochschulstudium auf. Im OECD-Schnitt liegt der Prozentsatz bei 54 %. „Die Politik muss endlich reagieren“, erklärt Imke Buß vom Vorstand des fzs. Die Studie bestätigt die Ergebnisse der 18. DSW-Sozialerhebung, in der die Chance von Akademikerkindern, ein Hochschulstudium aufzunehmen, weit höher liegt als die von Nicht-Akademikern. 83% der Kinder aus Akademikerhaushalten stehen nur 23% der Kinder aus Nicht-Akademikerhaushalten gegenüber. Auch die sehr schlechten Chancen von Migrantinnen und Migranten bestätigt die Studie der OECD.
„Die Bildungshürden müssen umgehend abgebaut werden“, so Florian Hillebrand, ebenfalls vom fzs-Vorstand. „Studiengebühren und Auswahltest verstärken die Selektion und müssen daher abgeschafft werden. Es müssen endlich mehr Studienplätze geschaffen und mehr in Bildung investiert werden.“ Deutschland liegt bei den Bildungsausgaben immer noch knapp unter dem OECD-Durchschnitt. Im OECD-Durchschnitt sind in den letzten zehn Jahren die Immatrikulationen um 41% und die Ausgaben für Hochschulbildung um 55% gestiegen. Deutschland steht im Vergleich abgeschlagen hinten an. Die Immatrikulationen sind lediglich um 5% und die Ausgaben um 12% gestiegen.
Der fzs fordert die Politikerinnen und Politiker auf, dem Bekenntnis zu einem hohen Stellenwert der Bildung endlich Taten folgen zu lassen.