Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) zieht Angesichts der Entscheidung des Akkreditierungsrates über die Kriterien zur Systemakkreditierung kritisch Bilanz. Der Beschluss eröffnet nun die Möglichkeit für die Hochschulen, nicht mehr jeden Studiengang zu begutachten, sondern nur ihre Qualitätssicherungsinstrumente für gut befinden zu lassen. Werden das Qualitätsmanagement der Hochschulen akkreditiert, sind automatisch die Studiengänge akkreditiert und damit genehmigt. „Der Beschluss des Akkreditierungsrates ist ein Sprung ins kalte Wasser. Es gibt kaum Erfahrungen, nur wenige Hochschulen haben ein ausgereiftes Qualitätssicherungssystem. Da wird auf dem Rücken von Studierenden auf gut Glück herumprobiert“, so Imke Buß, Vorstandsmitglied des fzs. Bisher sind interne Systeme der Qualitätssicherung nur an einer Hand voll Hochschulen in Pilotprojekten getestet worden. Die Ergebnisse sind durchaus sehr unterschiedlich ausgefallen. „Es ist absolut unverantwortlich, sich auf Qualitätssicherungssysteme zu verlassen, zu deren Wirksamkeit es keinerlei Erfahrungen gibt“, so Florian Hillebrand, ebenfalls im Vorstand des fzs.
Die Akkreditierung soll die Einhaltung von Standards bei der Gestaltung von Studiengängen überprüfen und eine Vergleichbarkeit der Studienprogramme bieten. Das ist für die Mobilität von Studierenden die Mindestvoraussetzung. Die geplante Entwicklung des Akkreditierungssystems geht aus Sicht des fzs in die falsche Richtung: „Wenn man davon ausgeht, dass ein gutes Qualitätssystem automatisch auch bedeutet, dass dabei gute Studiengänge herauskommen, geht das zu Lasten von Vergleichbarkeit und Mobilität. Dank Föderalismus und Länderzuständigkeit ist der Wechsel in ein anderes Bundesland schon jetzt ein Riesenproblem, angesichts der neuen Vorschläge wird das dann wohl langfristig nur noch möglich, wenn man am neuen Hochschulort wieder von vorne anfängt“, fasst Buß zusammen.