Stipendien sind keine Studienfinanzierung

Berlin (fzs). Derzeit werden Studiengebühren an einigen Hochschulen zur Gründung von Stiftungen verwendet, die zur Vergabe von Stipendien an Studierende genutzt werden sollen. Dadurch geht mit der Einführung von Studiengebühren ein schleichender Wandel der Studienfinanzierung einher. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) betrachtet diese Entwicklung mit großer Sorge. „Stiftungen aus Studiengebühren, die dann zur Auszahlung von Stipendien verwandt werden, drehen das Geld der Studierenden im Kreis“, kritisiert Florian Hillebrand vom fzs-Vorstand. „Stipendien ersetzen keine Studienfinanzierung und lassen die Studierenden, die keins abbekommen im Regen stehen.“ Stipendien richten sich immer nur an einen Bruchteil der Studierenden. Aktuell finanziert nur 1% der Studierenden das Studium auf diese Weise. Für den Großteil der Studierenden kommt eine solche Finanzierung niemals in Frage.

Stipendien fördern die sozialen Ungleichheiten an den Hochschulen immer weiter. „Frauen bekommen seltener Stipendien als Männer. Kinder aus Arbeiterfamilien bekommen seltener Stipendien als Akademikerkinder. Werden nun immer mehr Stipendienprogramme aufgelegt, wird sich auch die soziale Schieflage an den Hochschulen weiter verschlimmern“, fasst fzs-Vorstandsmitglied Imke Buß zusammen. „Sozialverträgliche Studiengebühren gibt es nicht, daran ändern auch Stipendien für einige wenige nichts. Wir brauchen mehr und bessere Studienfinanzierung und keine Förderung von Bessergestellten.“ Der studentische Bundesverband fordert einen fundierten Ausbau der bestehenden Studienfinanzierung, auf die alle einen Rechtsanspruch haben.

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