Erneute Zwangsexmatrikulationen in Belarus

Erneut sind in Belarus Studierende, die sich regimekritisch äußerten, zwangsexmatrikuliert worden. Nachdem in der Vergangenheit verschiedene Studierende ihrer Hochschule verwiesen wurden und die einzige regierungsunabhängige Studierendenvertretungen mehrfach durch Hausdurchsuchungen belästigt wurde, sind nun erneut einige Studierende unter fadenscheinigen Gründen rechtlich belangt und exmatrikuliert worden.

Dabei sind die Exmatrikulationen oft nur auf den zweiten Blick politisch motiviert. Im Falle von Franak Viachorka, dem Sohn eines der bekanntesten Oppositionspolitiker wurde ein Gefängsnisaufenthalt während des Prüfungszeitraums, den er wegen „Fluchens“ im Gerichtssaal bei einer anderen Verhandlung absitzen mußte als nichtbestandene Prüfung gewertet. Sein vorheriger Versuch, von der Prüfung zurück zu treten war erfolglos geblieben.

Die Menschenrechtsorganisation „Viasna“ erklärte, der politische Wille zur Verfolgung von politisch unliebsamen Studierenden geht so weit, dass der Geheimdienst KGB weitgehende Zugriffsrechte auf die Studierenden erhält – bei Duldung durch die Hochschulen und das Bildungsministerium.

Weitere Informationen

  • Junge Menschen in Belarus haben die Webseite Logbuch Generation Y gegründet, in der Neuigkeiten zur politischen Situation für junge Menschen in Englisch und Belorussisch zusammen geführt werden: logbook.generation.by/