Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e. V. verurteilt die Erhöhung des so genannten Büchergeldes der staatlich geförderten Begabt*innenförderwerke von 150 auf 300 Euro.
„Der Teufel scheißt wieder auf den größten Haufen. Das Büchergeld wird nur erhöht, weil es elterneinkommensunabhängig ausgezahlt wird. Das ist keine Studienfinanzierungsmaßnahme, sondern eine ideelle Förderung für Bessergestellte. Die Verdoppelung des sogenannten Büchergeldes verfestigt unsoziale Förderprinzipien, die nicht am Bedarf der Studierenden ausgerichtet sind. Eine bedarfsunabhängige Erhöhung um 150 Euro spottet der Lebensrealität der meisten Studierenden, die nur mithilfe eines Nebenjobs über die Runden kommen.“, so Erik Marquardt, Vorstandsmitglied im fzs.
Das sogenannte Büchergeld wird von den Stiftungen an ihre Stipendiat*innen unabhängig von der finanziellen Förderung ausgezahlt, die abhängig vom Einkommen der Eltern ist. Es wird zum 1. September zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren von ehemals 80 auf nun 300 Euro erhöht. Von Stipendien profitieren laut einer HIS-Studie hauptsächlich Studierende, die finanziell schon besser gestellt sind als der Durchschnitt der Studierenden. Dem entgegen haben laut der BAföG-Statistik des Statischen Bundesamtes im letzten Jahr nicht nur weniger Studierende BAföG bezogen haben, sie bekamen im Vergleich zum Vorjahr auch noch weniger Geld.
Deshalb fordert Katharina Mahrt, ebenfalls Vorstandsmitglied:
„Der Staat muss mit seinen Mitteln alle Studieninteressierten unterstützen, anstatt sich auf wenige zu konzentrieren. Dies geht nur mithilfe des BAföG, welches umgehend erhöht und ausgeweitet werden muss, damit mehr Menschen ein Studium überhaupt erst ermöglicht wird. Während also die finanzielle Situation für BAföG-Empfänger*innen immer schlechter wird, bekommen die ohnehin schon besser gestellten Stipendiat*innen jetzt noch mehr.“