gesellschaft*macht* geschlecht

// Bundesweite Veranstaltungen schaffen Bewusstsein für die unterschiedlichen Dimensionen von Sexismus, Homo- und Trans*phobie

// Gemeinsames Zeichen des Widerstands gegen Diskriminierung

Am 3. November 2014 starten bundesweit an etwa 20 Hochschulen die Aktionstage gesellschaft*macht*geschlecht, zu denen der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) in diesem Jahr zum neunten Mal aufgerufen hat. „Die Hochschule ist kein von gesellschaftlichen Machtstrukturen freier Raum. Gesellschaft macht Geschlecht und Macht führt auch entgegen Behauptungen des Erreichens der Gleichberechtigung weiterhin zu Diskriminierungen“, erklärt Danielle Lichère, Vorstandsmitglied im fzs, das Motto der Aktionstage. „Gemeinsam möchten wir im Rahmen der Aktionstage Foren und Netzwerke schaffen, in denen Probleme sichtbar gemacht und Gegenstrategien diskutiert werden können“, führt Lichère weiter aus.

Die Studierendenvertretungen, die an den Aktionstagen teilnehmen, zeigen durch den Mix aus Kultur und Politik, dass es Widerstand gegen Vertreter*innen reaktionärer Geschlechter- und Gesellschaftsbilder gibt. Nachdem letztere nicht nur in den Medien hasserfüllt und polemisch bei den Diskussionen um den neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg lautstark auf sich aufmerksam gemacht haben, greifen sie nun intersektionale und gendersensible Bildungsforschung an. Die Aktionstage 2014 schaffen emanzipatorische und engagierte Diskussions- und Wissensräume, die sich solchen antifeministischen Ausbrüchen entgegen stellen und den Blick öffnen für queer-feministische Ansätze. „Egal, wo und wann Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihres Begehrens diskriminiert, ausgeschlossen oder angegriffen werden, müssen wir gemeinsam gegen Sexismus, Homo- und Trans*phobie vorgehen“, sagt Mandy Gratz, Mitglied im Ausschuss Frauen- und Genderpolitik des fzs.

Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht dabei von Empowerment-, Musik- oder Skate-Workshops bis zu Informationsveranstaltungen zu intersektionalen Blickwinkeln oder antifeministischen Bewegungen. Kulturveranstaltungen wie Kabarett- und Slamabende und auch Comicausstellungen runden die inhaltlichen Auseinandersetzungen ab. Die Aktionstage finden in diesem Jahr unter Anderem in Aachen, Bielefeld, Bamberg, Dresden, Eichstätt-Ingolstadt, Erfurt, Frankfurt/Oder, Jena, Karlsruhe, Konstanz, Lüneburg, Potsdam, Regensburg, Rostock und Würzburg statt. Auf der Webseite der Aktionstage befinden sich der diesjährige Aufruf und die genauen Programme der beteiligten Hochschulen:
www.kein-sexismus.de