Lehrbeauftragte aller Länder vereinigt euch!

Sandro Philippi, Vorstandsmitglied des fzs, erläutert: „Derzeit sind laut der Daten des statistischen Bundesamtes 94.000 Personen in Deutschland als Lehrbeauftragte beschäftigt. Der Skandal ist, dass die Arbeitsverhältnisse dieser Beauftragten vollkommen prekär sind. Ihre Verträge dauern oft nur ein halbes Jahr, sie haben keinenUrlaubsanspruch und kein Recht auf Mutterschutz. Nicht zuletzt reichen ihre Honorare oft nicht einmal zur bloßen Existenzsicherung.“

Danielle Lichere, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs, ergänzt: „Aktuell werden weder Veranstaltungsvor- und -nachbereitungen noch Beratungs- oder Korrekturaufgaben als Arbeitszeit berücksichtigt. Weiterhin entziehen sich Länder und Hochschulen ihrer Pflicht, Sozialabgaben zu leisten. Auch das müssen die Lehrbeauftragten alleine stemmen. Unter dem Strich liegt ihr Lohn also weit unter dem Mindestlohnniveau. Damit haben Politik und Hochschulen einen weiteren Dumpinglohnsektor aufgemacht. Diesmal werden vorwiegend junge Wissenschaftler*innen ausgebeutet. Leider spiegelt die Situation der Lehrbeauftragten, die schlechte Stellung von wissenschaftlichen Hilfskräften und dem sogenannten Mittelbau. Auch hier sind die Löhne im Schnitt zu niedrig und die Beschäftigungsdauer zu kurz. Demgegenüber fordern wir entfristete und sozialversicherte Stellen in Lehre und Wissenschaft für qualitativ gute Lehre und Wissenschaft. In Berlin, Dresden und anderen Städten gehen heute Lehrbeauftragte auf die Straße. Wir Studierende möchten sie in ihrem Vorhaben, auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen, unterstützen. Wir sagen: Lehrbeauftragte aller Länder vereinigt euch!“