BWL soll ZVS Fach bleiben

BONN. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) spricht sich deutlich gegen eine noch weitere Aushöhlung der Zuweisungsfunktion der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) aus. Anlass ist eine Entscheidung des Verwaltungsausschusses der ZVS. Demnach soll das Fach Betriebswirtschaftslehre ab dem Sommersemester 2005 aus dem zentralen Vergabeverfahren ausgegliedert werden.

Der fzs begrüßt in diesem Zusammenhang die Aussagen der Landesregierung in NRW, die bereits angekündigt hat, gegen den Beschluss zu klagen. „Für das Fach BWL haben sich im vergangenen Wintersemester pro Platz 2,4 Studieninteressierte beworben. Es ist falsch, die Verantwortung für die Auswahl den Hochschulen zuzuschieben“, so Annerose Gulbins vom Vorstand des fzs. „Die Hochschulen verfügen nicht über die nötigen Ressourcen, um Auswahlverfahren durchführen zu können. Bereits heute werden die theoretisch bestehenden Möglichkeiten zur Selbstauswahl in den wenigsten Fällen voll ausgeschöpft.“

Der fzs sieht die Aushöhlung der ZVS als einen Vorwand, um ein stärkeres Auswahlrecht der Hochschulen durchzusetzen. Dazu Nele Hirsch, ebenfalls im fzs-Vorstand: „Mit dem Erhalt einer Hochschulzugangsberechtigung erwirbt man das Recht auf einen Studienplatz. Eine Grundrechtseinschränkung darf nicht als Instrument für Wettbewerb zwischen den Hochschulen und zur Profilbildung missbraucht werden. Auswahlverfahren an den Hochschulen stellen eine weitere Hürde auf dem Weg ins Studium dar.“

Oberstes Ziel bleibt für den fzs die Ausweitung der Bildungsmöglichkeiten. Wenn ein Vergabefahren notwendig ist, dann muss dabei aus Sicht des fzs zumindest Transparenz, Vergleichbarkeit und Rechtssicherheit gewährleistet werden. Der bundesweite studentische Dachverband fordert außerdem, die Härtefallkomponente und Sozialkomponenten, auch im Hinblick auf die Wirkung von Wartezeiten zu stärken.

Kontakt:
Annerose Gulbins: 0176/21232119
Nele Hirsch: 0176/24005790