Der Bologna-Prozess hat seit dem Berliner Kommuniqué 2003 das Ziel den europäischen Hochschulraum geschlechtergerecht zu gestalten. Bisher handelt es sich hierbei insbesondere in Deutschland aber um Lippenbekenntnisse. fzs-Vorstandsmitglied Steffi Geyer: „Bis heute ist es nicht gelungen, Frauen in gleichem Maße an den Verfahren zur Akkreditierung zu beteiligen. Der Anteil von Frauen in Akkreditierungsagenturen als auch im Akkreditierungsrat ist alarmierend. Wir brauchen endlich schlüssige Konzepte, die diese Situation ändern.“
Sonja Staack, studentisches Mitglied im Akkreditierungsrat, betonte bereits in der konstituierenden Sitzung, dass die Zahlen der ersten Absolventinnen von Bachelor/Master-Studiengängen erschreckend seien. So läge die Zahl im Bachelor noch bei 53 %, sinke aber im Masterstudiengang auf nur 33 %. „Vor diesem Hintergrund ist es erschütternd, dass sich die verantwortlichen Organisationen nicht aufgerufen fühlten, Frauen in den Akkreditierungsrat zu entsenden und so für eine gleichberechtigte Beteiligung beider Geschlechter an der Debatte zu sorgen.“, so Staack weiter.
Der Akkreditierungsrat wurde 1998 von der Kultusministerkonferenz (KMK) eingesetzt und soll die Qualität in Studium und Lehre sichern. So setzt der Rat unter anderem die inhaltlichen Rahmenbedingungen der Kultusministerkonferenz in der Bundesrepublik um. Er besteht aus 17 Mitgliedern und setzt sich aus VertreterInnen der Länder, der Hochschulen, des Bundes, der Berufspraxis und der Studierenden zusammen.
Die genaue Zusammensetzung des Rates ist unter www.akkreditierungsrat.de zu finden.