BAföG zu elternunabhängiger Förderung ausbauen

fzs fordert Umdenken in der Ausbildungsförderung

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) forderte heute anlässlich der Vorstellung des Bundeshaushaltes ein radikales Umdenken in der Ausbildungsförderung. Um die Chancengleichheit im Bildungsbereich zu verbessern, sei eine massive Erhöhung der Ausbildungsförderung notwendig. Bundesbildungsministerin Schavan hatte zuvor bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfes erläutert, dass die Ausgaben für BAföG-Leistungen lediglich der Steigerung der Empfangsberechtigten angepasst worden seien.

Dazu erklärte das fzs-Vorstandsmitglied Christian Berg heute in Berlin: „Die Bundesregierung muss dringend eine grundlegende BAföG-Reform angehen. Angesichts der sozialen Ungerechtigkeit im Bildungsbereich müssen alle jungen Menschen die Möglichkeit haben, ihr Studium unabhängig von ihren persönlichen Einkommensverhältnissen zu absolvieren. Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung wird dem nicht gerecht, sondern führt zu einer Verschlechterung bei der Ausbildungsförderung. Nicht einmal ein Inflationsausgleich ist vorgesehen, weshalb Geförderte faktisch weniger in der Tasche haben.“

Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung, Vernor Munoz, hatte am Dienstag die fehlende Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem kritisiert und auf den engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen verwiesen. Der fzs sieht darin eine Bestätigung seiner Forderung nach grundlegenden Reformen. Christian Berg erläuterte dazu: „Die Kritik des Sonderberichterstatters lässt Schavan kalt. Während auf der einen Seite sogenannte wissenschaftliche Leuchttürme errichtet und Studiengebühren eingeführt werden, wird auf der anderen Seite der sozialen Schieflage im Bildungsbereich nicht gegengesteuert. Dieser Weg führt zwangsläufig dazu, dass sich künftig nur noch Vermögende ein Hochschulstudium werden leisten können.“

Der fzs plädiert seit langem für ein elternunabhängiges Modell der Studienfinanzierung. Dabei muss im Vordergrund stehen, dass die Ausbildungsförderung allen Studierenden gleichermaßen offen steht, Auslandsaufenthalte ohne Auflagen ermöglicht und den realen Studienzeiten entspricht.