Bildungsbericht bestätigt alle Befürchtungen

fzs: Bildungspolitik gescheitert / Einheitliche Standards und Vergleichbarkeit gefordert

Berlin (fzs). Der Bericht „Bildung in Deutschland“ hat die bestehenden sozialen Verwerfungen im deutschen Bildungssystem erneut deutlich gemacht. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) forderte dringend Reformen ein, um Chancengleichheit für junge Menschen herzustellen.

Der bundesweite Dachverband der Studierendenschaften fordert tiefgreifende Reformen auf allen Stufen des Bildungssystemes. Dazu gehört die Gebührenfreiheit in Kindergärten und Hochschulen, die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystemes und einheitliche Standards in der Bildungspolitik. Christian Berg, Mitglied im Vorstand des fzs, erklärte dazu: „Der Bildungsbericht zeigt: Die bestehenden Strukturen führen dazu, dass die Bildungschancen von jungen Menschen allein von der sozialen Herkunft ihrer Eltern abhängen. Die Politik muss sich hierzu verhalten und darf sich nicht hinter alten Parolen verstecken. Die Konzepte der vergangenen Jahre sind nicht aufgegangen. Kindergarten- und Studiengebühren, die Föderalismusreform und eine verschärfte Integrationspolitik sind die falsche Antwort auf die Herausforderungen, vor die uns der Bildungsbericht stellt.“

Die festgestellten Ergebnisse sind aus Sicht des fzs nicht neu. Vielmehr haben alle Studien der vergangenen Jahre gezeigt, dass gerade Kinder aus einkommensschwachen und ausländischen Familien deutlich benachteiligt sind. Die Politik auf Bundes- und Landesebene muss sich daran messen lassen, inwieweit sie Chancengleichheit fördert. Das Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem oder etwa die Kleinstaaterei im Bildungssystem, wie sie mit der Föderalismusreform noch verschärft wird, widersprechen dem Ziel einer Erhöhung der Chancengleichheit. Der fzs fordert einen gemeinsamen Dialog aller Beteiligten.