An der Uni Frankfurt haben Studierende auf dem Rasen auf dem Campus vor dem IG Farben Haus 50 Zelte aufgeschlagen: Workshops und Vorlesungen sollen die Studenten über die sozialen Auswirkungen der Gebühren auf die Gesellschaft informieren. Das Zeltlager soll bis Sonntag dauern.
Aus Berlin und vier weiteren Städten wird vom „Listenklau“ berichtet: Kleine Gruppen von Studierenden, u.a. als Clowns verkleidet und maskiert, stürmen Vorlesungen oder Seminare und entwenden die Anwesenheitslisten mit denen die DozentInnen die Anwesenheit der Studierenden des gesamten Semesters kontrollieren sollen. Wer zu oft gefehlt hat, erbringt keine „aktive Mitarbeit“ und bekommt keinen Schein. Zum Listenklau hat an der FU eine kleine Gruppe Studierender aufgerufen. Sie gibt an, in diesem Semester mehr als fünf Listen geklaut zu haben, um so gegen die Anwesenheitspflicht zu demonstrieren. „Wir wollen die Studierendenschaft für das Recht auf ein selbstbestimmtes Studium sensibilisieren“, sagt eine Initiatorin eines Aufrufs, die unerkannt bleiben möchte: „Pflichten und Kontrollen sind in den neuen Studiengängen Bachelor und Master extrem geworden.“
In den kommenden Tagen sind in Frankfurt, Gießen und Hanau und vielen anderen Städten wieder Proteste geplant. Allein in Frankfurt erwartet der Asta am Donnerstag dem 6.7. zu einem Sternmarsch bis zu 10 000 Menschen aus ganz Deutschland.
Am 11. Juli wollen Schüler in Hanau den Protest fortsetzen. Sie werden von der Parteijugend der SPD und von der Gewerkschaft GEW unterstützt. In Gießen ist am selben Tag unter dem Motto „Kill Bildung – Volume II“ eine zweite Demonstration geplant. Der Asta erwartet bis zu 3000 Teilnehmer. (pj)