Nach Angaben des Statistischen Bundesamt (Destatis) erhielten im Jahr 2007 rund 806.000 Personen (knapp 312.000 SchülerInnen sowie 494.000 Studierende) Leistungen nach dem BAföG. Dies sind 11.000 oder 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der geförderten Studierenden ging um 0,8 Prozent zurück, die der geförderten SchülerInnen um 2,3 Prozent. Im Jahr 2006 wurden noch 828.000 Menschen gefördert.
Geringe Freibeträge schließen immer mehr Studierende aus
48% der BAföG-EmpfängerInnen erhielten dabei eine Vollförderung, deren Betrag von der Ausbildungsstätte sowie der Unterbringung abhängig ist; die restlichen 52% demnach erhielten eine Teilförderung, deren Höhe vom Einkommen der Eltern abhängig ist. Die Zahl der Teilgeförderten fiel um 14.000 im Vergleich zum Jahr 2006 – eine Folge zu niedriger Einkommensgrenzen mit dem Ergebnis, dass gerade Kinder aus mittelständischen Familien häufig keine Förderung erhalten.
BAföG-Erhöhung reicht nicht aus
Die Zahlen über den erneuten Rückgang stießen bei bildungspolitischen Akteuren auf ein geteiltes Echo. Einigkeit besteht darin, dass die zum 1. August in Kraft getretene BAföG-Erhöhung zunächst einmal zu einem Anstieg der Geförderten führen dürfte. Bundesbildungsministerin Schavan, die vor der Bundestagswahl 2005 noch das BAföG abschaffen wollte und nur durch den Koalitionspartner zu einer Erhöhung gezwungen wurde, ging in ihrer Pressemitteilung noch nicht einmal auf den Rückgang ein. Der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), Achim Meyer auf der Heyde, wies jedoch auf die unzureichende Erhöhung hin: „Diese erste Anhebung nach 2001 trägt nur der Preisentwicklung bis Ende 2006 Rechnung. Inzwischen sind die Einkommen und Preise jedoch um weitere 3,3 % gestiegen.“
Der hochschulpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Kai Gehring, sprach von eoner „blamablen Bilanz“. Die SPD-Fraktion machte deutlich, wie überfällig die Anhebung war: „Wäre es nach der Union gegangen, wäre auch die jüngste BAföG-Reform auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben worden“, erklärten die Fraktionsvize Christel Humme und der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Jörg Tauss.
Ausgaben für Studienfinanzierung gesunken
Das Statistische Bundesamt führte weiter aus, dass die Ausgaben des Bundes und der Länder im Jahr 2007 2,188 Mrd. Euro – und damit 68 Millionen Euro oder 3% weniger als im Vorjahr betrugen. Für die Studierendenförderung wurden 1,491 Mrd. Euro ausgegeben – ein Minus von 48 Millionen). Im Durchschnitt erhielten geförderte SchülerInnen monatlich 301 Euro, geförderte Studierende 375 Euro. Der durchschnittliche Förderungsbetrag je Person und Monat ist damit gegenüber 2006 gleich geblieben.