Studiengebühren wirken abschreckend auf junge Menschen. Insbesondere Frauen sowie Menschen aus bildungsfernen Schichten werden demnach vom Studium abgehalten. Kinder aus Akademikerfamilien hingegen lassen sich „deutlich seltener in ihrer Hochschulwahl beeinflussen“, schreibt die dpa unter Berufung auf die Studie des Bundesministeriums. 18.000 Menschen haben laut der Untersuchung allein im Jahrgang 2006 deshalb kein Studium aufgenommen. Eine überproportional starke Verunsicherung sei darüber hinaus vor allem bei jungen Menschen mit einer Fachhochschulreife ausgelöst worden – selbst in Bundesländern, die keine Studiengebühren erheben. Damit bestätigt die Studie die seit Jahren immer wieder vorgetragenen Argumente des fzs gegen Studiengebühren.
Die Untersuchung wurde im Auftrag des Bundesbildungsministerium (BMBF) von HIS durchgeführt und liegt dem Ministerium bereits seit Wochen vor. Allerdings hat das BMBF unter der Leitung von Ministerin Schavan die Veröffentlichung der Untersuchung bislang verweigert. Nicht einmal dem Bildungsausschuss im Bundestag wurde die Untersuchung zugänglich gemacht, wie dessen Vorsitzende, Ulla Burchardt, gegenüber der dpa berichtete. Das BMBF hat damit wohl versucht, vor dem Bildungsgipfel am Mittwoch Informationen vorzuenthalten. Der Bildungsgipfel soll nach den bisherigen Aussagen von Merkel und Schavan auch dazu dienen, Bildungschancen zu verbessern. Da würde eine solche Studie natürlich nicht ins Bild passen.
Bislang hat das BMBF die Untersuchung nicht veröffentlicht. Sobald diese dem fzs vorliegt, werden wir ausführliche Details an dieser Stelle veröffentlichen.