Hinter verschlossenen Türen: Der Bildungsgipfel startet

Berlin (fzs). Heute findet in Dresden der mit Spannung erwartete Bildungsgipfel von Kanzlerin Merkel statt. Auf diesem soll die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Fragen der Bildungspolitik beraten werden. Hierbei steht vor allem die Erarbeitung eines zukunftsfähigen Finanzkonzepts im Vordergrund. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) verfolgt das Treffen mit regem Interesse und beteiligt sich gleichzeitig an der inhaltliche Gestaltung des alternativen Bildungsgipfel, der parallel in Dresden stattfindet und im Gegensatz zu Merkels Gipfel ein offenes Forum für Diskussionen rund um bildungspolitische Fragen bieten soll.

„Wir erwarten, trotz begründeter Skepsis, vor allem konkrete Maßnahmen und verlässliche Finanzzusagen“, kommentiert Bianka Hilfrich, Mitglied im Vorstand des fzs den anstehenden Bildungsgipfel. „Es wäre ein Armutszeugnis wenn es wieder bei leeren Versprechungen und hohlen Phrasen bleiben würde. Die gesteigerte Aufmerksamkeit, die dieses wichtige politische Feld zur Zeit genießt, muss genutzt werden um die Bürgerinnen und Bürger über die bestehenden Probleme zu informieren, zielführende soziale Lösungsansätze zu finden und umzusetzen“, so Hilfrich weiter.

Der studentische Dachverband erwartet, dass die Politik heute auch das Ziel, mehr Menschen an die Hochschulen zu bringen nicht aus den Augen verliert. Exemplarisch sind im Bereich der studentischen Sozialpolitik umfangreiche Verbesserungen von Nöten. „Für uns ist klar: Spätestens seit der vor kurzem bekannt gewordenen Studie zur Wirkung von Studiengebühren auf Schülerinnen und Schüler kann sich die Politik nicht mehr aus der Verantwortung ziehen. Studiengebühren sind kein adäquates Mittel zur Hochschulfinanzierung . Das Experiment Studiengebühren muss schnell und unbürokratisch beendet werden“ so Florian Keller, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand.

Im Bereich Hochschulfinanzierung erarbeitet der fzs zur Zeit ein Modell zur Studienplatzfinanzierung, das zum einen die finanziellen Lasten unter den einzelnen Ländern ausgleichen soll, den Studienplatzabbau nicht länger lohnenswert und die Erhebung von Studiengebühren obsolet machen wird.

„Weiter sehen wir dringenden Handlungsbedarf in puncto Studienfinanzierung. Hier ist es notwendig, das bestehende, zu kurz greifende und schon früh im Studienverlauf repressive BAföG-Modell an die Studienrealität in den neuen gestuften Studiengängen anzupassen. Bisher sind hier die Zeichen der Zeit an der Gesetzgebung vorbeigezogen“, so Keller weiter. Im Mittelpunkt der Forderungen steht hier vor allem eine Anpassung an das im Bologna Prozess geforderte Lebensbegleitende Lernen.

„Morgen werden wir an den Ergebnissen sehen, ob sich die Bildungsreisen von Frau Merkel gelohnt haben oder der Bildungsgipfel zu einem PR-Gag verkümmert und es doch wieder nur heißt: Viel Lärm um Nichts“,so Bianka Hilfrich abschließend.