Steh auf, wenn Du am Boden sitzt!

Berlin (fzs). Am morgigen Dienstag werden Studierende aus Rheinland-Pfalz in Koblenz mit einer Kundgebung und weiteren Aktionen auf die teils miserable Studiensituation im Land hinweisen.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: „Fehlende Bücher, keine ausreichende Zahl an großen Hörsälen und zu wenig Seminare – der Unmut der Studierenden in Koblenz und an anderen Hochschulstandorten ist groß.“

So ist in Koblenz insbesondere die Raumnot ein ständiges Ärgernis. Darüber hinaus stören sich die Studierenden daran, dass wichtige Einrichtungen wie etwa das Studierendensekretariat am anderen Ende der Stadt liegen und damit im Alltag nur sehr schwer erreichbar ist. „Die Studierenden werden morgen durch verschiedene Aktionen ihren Frust kund tun, aber auch konstruktive Vorschläge machen. So wird beispielsweise ein symbolischer Grundstein für ein neues Unigebäude gelegt werden“, so Bianka Hilfrich, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.

Der fzs betont, dass die Landesregierung von Rheinland-Pfalz im Hochschulbereich teilweise gute Ansätze zeigt, allerdings oftmals leider nicht konsequent im Sinne der Studierenden durchdekliniert. So kritisiert der studentische Dachverband etwa die als Studienkonten deklarieren Langzeitstudiengebühren. „Was die Hochschulfinanzierung insgesamt angeht, hat das Land Rheinland-Pfalz mit dem Programm „Wissen schafft Zukunft II“ durchaus einen richtigen Schritt getan – allerdings reichen die bis zum Jahr 2013 laufenden Finanzzusagen nicht aus, um schon im laufenden Semester zufriedenstellend studieren zu können“, so Hilfrich weiter.

Die Studierenden in Rheinland-Pfalz leiden nach Ansicht des studentischen Dachverbands unter dem durch die Föderalismusreform verschärften Bildugnsföderalismus. Die Verlagerung nahezu aller Kompetenzen für den Hochschulbereich auf die Bundesländer verstärkt das Auseinandergleiten der Schere zwischen Bundesländern, welche Studienplätze abbauen und in der Folge dieser Entwicklung bessere Studienbedingungen anbieten können, und denjenigen Bundesländern, welche trotz knapper Mittel mehr Studienplätze anbieten und somit mehr Studierwilligen den Weg zur Hochschule ebnen. „Rheinland-Pfalz wird zur Zeit effektiv für die Schaffung von Studienplätzen und auch das Einhalten des Hochschulpakts bestraft. Das muss ein Ende haben! Wir fordern deshalb ein bundesweites Modell zum Ausgleich der Studienfinanzierung unter allen Bundesländern – der Abbau von Studienplätzen könnte so sanktioniert, der Aufbau könnte hingegen gefördert werden!“ so Keller abschließend.

Weitere Informationen finden sie auf den Seiten des Referats für Politische Bildung des AStA der Uni Koblenz.