Mönchengladbach (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften kommentiert die heutige Senatssitzung an der Hochschule Niederrhein, auf welcher über die Senkung der Studiengebühren verhandelt wurde. Am Ende des Sitzungstages blieb alles beim alten – studieren in Mönchengladbach und Krefeld kostet weiter 500 Euro Gebühren im Semester.
Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: „Auf der einen Seite standen klare und stichhaltige Argumente, die mit großem Engagement von den Studierenden vorgetragen wurden. Auf der anderen Seite war leider nur lethargisches Herunterbeten von bloßen Absichtserklärungen zu sehen, welche angeblich die Gebühren rechtfertigen würden. Der Ablauf und das Ergebnis der heutigen Senatssitzung war aus studentischer Sicht ein einziges Ärgernis!“
Der Senat der Hochschule Niederrhein hatte am Nachmittag des heutigen Tages drei Änderungsanträge, über die Senkung von Studiengebühren auf 250, 400 und 450 Euro beraten. Sowohl der AStA, der Rektor sowie ein einzelnes Senatsmitglied hatten entsprechende Anträge zur Senkung der Gebühren in unterschiedlicher Höhe eingebracht. Letztendlich fand keiner der Anträge eine Mehrheit, nachdem der Rektor der Hochschule seinen eigenen Antrag sogar zurückgezogen hatte. Es bleibt also bei 500 Euro Studiengebühren an der Hochschule Niederrhein.
„Dass es nun nicht einmal einen kleinen Fortschritt gegeben hat, obwohl die Hochschule seit Jahren einen allgemeinen Überschuss verzeichnet und auch nicht fähig war, die bisher eingenommenen Mittel überhaupt adäquat auszugeben, erscheint uns geradezu bizarr.“ schildert Anja Gadow, ebenfalls Mitglied das Vorstands die Situation am Niederrhein. „Nun soll das Geld, wie heute verlautete, für die Schaffung neuer Professuren, eine anteilige Finanzierung von Neubauten oder sogar der Aussengestaltung am Standort Krefeld ausgegeben werden. Die von GebührenbefürworterInnen aufgestellte Behauptung, die Gebühren seien nur für die Verbesserung der Lehre da, verliert so seinen letzten Deut an Glaubwürdigkeit.“ ergänzt Florian Keller.
Der studentische Dachverband stellt nun nach einer größeren Anzahl an Debatten über eine mögliche Gebührensenkung in diversen Senaten an NRW-Hochschulen fest, dass sich für entsprechende Anträge im Regelfall keine Mehrheit in den Senaten finden lässt. „Es ist erschreckend, wie große Teile der Hochschulen sich mittlerweile mit diesem Verteilungskampf arrangiert haben. Die legitimen Anliegen der Studierenden, welche schlicht und ergreifend unter mindestens erträglichen Bedingungen frei studieren möchten finden in diesem von Landesregierungen geschaffenen Raubtiergehege kein Gehör mehr. Aus dieser Logik lässt sich nur ausbrechen, indem die Gebühren in Gänze abgeschafft werden!“ erklärt Anja Gadow.
Der studentische Dachverband verweist in dem aktuellen Kontext wiederholt auf die schwerwiegenden Probleme, welche durch das Erheben von Studiengebühren zwangsläufig verursacht werden. „Studiengebühren schrecken nachweislich von der Aufnahme eines Studiums ab, gefährden durch die zusätzliche finanzielle Belastung das Studium vieler Studierender und führen zu einer Verschuldung, welche die Zukunft junger Menschen in ungewissen Zeiten noch ungewisser werden lässt.“ stellt Florian Keller abschließend fest.