Neue BAföG-Statistik: „Weniger BAföG für mehr Studierende“

Berlin (fzs). Heute veröffentlichte das Statistische Bundesamt die alljährlichen BAföG-Zahlen. Die Zahl der Studierenden stieg dabei deutlich stärker als die Zahl der BAföG-Empfänger*innen. Die durchschnittliche Förderung sank trotz steigender Preisentwicklung um 4 Euro pro Monat. Anlässlich der veröffentlichten Zahlen bekräftigt der fzs seine Forderungen nach einer grundlegenden BAföG-Novellierung.

Katharina Mahrt, Vorstand des fzs, erklärt dazu: „Die Zahlen zeigen, dass die durchschnittliche Förderung immer geringer wird. Gleichzeitig ist die Anzahl der BAföG-Empfänger*innen unter Studierenden nicht proportional zum Studierendenanstieg gewachsen. Es bekommen also nicht nur prozentual weniger Studierende BAföG, sie bekommen auch noch weniger Geld als im Vorjahr. Weniger als ein Viertel der Studierenden bekommt BAföG. Wenn die Bundesbildungsministerin dann hier von „verlässlicher Ausbildungsfinanzierung“ spricht, kann damit nur gemeint sein, dass sich Studierende darauf verlassen können, vom Staat immer mehr im Stich gelassen zu werden.Das Bundesbildungsministerium übt sich im Weggucken und nicht im Handeln. Das ist inakzeptabel.“

Der fzs fordert seit langem eine Umstellung des BAföG auf einen eltern-, alters- und herkunftsunabhängigen Vollzuschuss, um der Überlastung und Überschuldung Studierender entgegenzuwirken.

Erik Marquardt, Vorstand des fzs, erklärt dazu: „Seit Jahren wird das politische Tauziehen zwischen Bund und Ländern auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen. Die Bildungsrepublik muss nicht nur ausgerufen, sondern auch bezahlt werden. Momentan verschulden sich Studierende immer stärker, um im Bildungssystem partizipieren zu können. Das hält besonders Menschen aus finanzschwachen Familien vom Bildungssystem fern. Alle reden von sozialer Gerechtigkeit und niemand will dafür die Verantwortung tragen. Die Bedarfssätze und Förderhöhen müssen maßgeblich erhöht werden und hierzu sollten sich die Parteien schon vor der Bundestagswahl bekennen. Außerdem muss es eine gesetzlich verankerte, jährliche Anpassung der Förderhöhen und Bedarfssätze an die allgemeine Preisentwicklung geben und das BAföG muss endlich „bolognatauglich“ werden. Die Politik möchte das BAföG zwar seit Jahren reformieren, aber die Situation wird immer schlechter. Da fragen wir uns schon, ob die Regierung dieses Land auch regiert oder ob sie nur zuguckt.“