Mein Prof fetzt: Studentischer Bundesverband gegen Lehrendendenunzierung
fzs mit kreativem Protest gegen die AfD
Nach dem Vorbild der Hamburger AfD-Fraktion erstellen derzeit weitere AfD-Landesverbände Meldeformulare, um unliebige Lehrende zu denunzieren. Nachdem bereits die Meldung von Lehrer*innen zu Kritik und Spaßmeldungen führte, nimmt die AfD nun auch Hochschullehrende in den Fokus. Für den studentischen Bundesverband fzs ist dies ein unhaltbarer Zustand, der einen massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und die Freiheit von Lehre darstellt. „Schulen und Hochschulen sind wichtige Orte der politischen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung. Dafür ist der Austausch von Meinungen unabdingbar. Insbesondere Lehrende sind in der Verantwortung, klar Stellung gegen rechte und autoritäre Tendenzen zu beziehen. Mit ihren Aufrufen zur Denunziation beweist die AfD einmal mehr ihre autoritäre Gesinnung. Unsere Solidarität gilt allen Lehrerenden, die von Repression betroffen sind“, erklärt Ronja Hesse aus dem Vorstand des freien zusammenschlusses von student*innenschaften.
In Hamburg erhielt die AfD-Fraktion bereits mehr Pizzabestellungen als echte Meldungen. Der studentische Verband begrüßt dieses Vorgehen, schlägt nun allerdings vor, unter dem Motto „Mein Prof fetzt“ den AfD-Slogan „Mein Prof hetzt“ umzudeuten. „An den Hochschulen finden sich zahlreiche Beispiele für gute Lehre und für Lehrende die zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen. Wir finden ihren Einsatz für eine offene Gesellschaft, Solidarität und individuelle Freiheit wichtig. Deshalb rufen wir dazu auf, unter dem Motto „Mein Prof fetzt“, die Formulare der AfD mit Argumenten zu füllen, warum es fetzt, wenn Lehrende Stellung gegen Rassismus beziehen“, so Kevin Kunze aus dem fzs-Vorstand. Von der Aktion verspricht sich der fzs ein deutliches Signal für vielfältige Hochschulen, die Freiheit der Lehre und Persönlichkeitsrechte von Lehrenden zu setzen.