Freie Bildung hat nichts mit Freibier zu tun

fzs kritisiert den Umgang von ASSIST mit Kritik.

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) kritisiert die Äußerungen des ASSIST-Geschäftsführers Thomas Liljeberg im Deutschlandfunk zu freiem Hochschulzugang aufs Schärfste. ASSIST nimmt als Zusammenschluss von mehreren Hochschulen die Bewerbungen von ausländischen Studierenden entgegen und führt eine Vorprüfung durch. Auf die Kritik des AStA der Universität Potsdam an den Verfahren von ASSIST antwortete Liljeberg, dem AStA gehe es um freien Zugang zum Studium in Deutschland und das sei im Prinzip die Forderung nach Freibier für alle.

„Der Zugang zu Bildung ist ein Menschenrecht. In vielen Staaten ist der Hochschulzugang großen Teilen der Bevölkerung verschlossen. Gerade für solche Studierende ist ein Studium im Ausland die einzige Möglichkeit, einen Hochschulabschluss zu erlangen“, erklärte Christian Berg, Vorstandsmitglied im fzs. „Finanzielle Hürden sind dagegen für viele ausländische Studierende kaum zu meistern. Sie müssen sich mit vielen aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen auseinandersetzen. Ein freier Hochschulzugang hilft besonders jenen Studierenden, die die Unterstützung am Dringendsten nötig haben. Das Studium ausländischer Studierender in Deutschland hat damit immer auch einen entwicklungspolitischen Aspekt.“

Der bundesweite Studierendenverband fordert ein Umdenken bei ASSIST ein. Insbesondere die Mitgliedshochschulen sollten dem Umgang des Geschäftsführers mit Kritik an der Organisation überprüfen. „Es kann nicht sein, dass die Stelle, die über den Hochschulzugang von ausländischen Studierenden zu über 70 Hochschulen entscheidet, sich auf Stammtischniveau zu Bildung und Hochschulzugang äußert“, fasst fzs-Vorstandsmitglied Regina Weber zusammen. „Das schadet nicht nur den Mitgliedshochschulen, das schreckt ausländische Studierende von der Bewerbung für einen Studienplatz in Deutschland ab. Damit wird der entwicklungspolitische Ansatz des AusländerInnenstudium ad absurdum geführt.“

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