Berlin. Am heutigen Freitag, den 17.11.2006, wird von Studierenden auf der ganzen Welt der International Students Day mit Veranstaltungen und Aktionen an zahlreichen Hochschulen begangen. Der International Students Day steht weltweit für die Demokratisierungsbewegungen, welche durch Studierende angestoßen wurden. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit sind die Proteste der belarussischen Studierenden Anfang diesen Jahres am Rande der fragwürdigen Präsidentschaftswahlen in Belarus, die mit zahlreichen Exmatrikulationen und Verhaftungen einhergingen.
Katharina Binz, Mitglied im Vorstand des fzs erklärt zum heutigen Tag: „Studierende haben sich oft als InitiatorInnen von Demokratisierungsprozessen gezeigt. Daher ist es, wie das Beispiel Belarus zeigt, unumgänglich diese Positionen von Studierenden und anderen DemokratInnen durch internationale Solidarität zu stützen und zu stärken.“ Bereits 1939 fanden die Demonstrationen der Prager Studierenden gegen die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei am 17. November mit der Erstürmung der Prager Universität durch die Nationalsozialisten ein jähes Ende, einige Studierende wurden ermordet, tausenden in Konzentrationslager deportiert. Daraufhin wurde 1941 auf Initiative von Studierenden und Allierten der 17.11. als International Students Day ausgerufen.
Ein weiteres Ereignis auf dem Weg zu mehr Demokratie in Europa waren die Proteste tausender Studierender gegen die griechische Militärdiktatur, die mit dem Angriff der griechischen Militärjunta auf das Polytechnikum in Athen, in dem sich die Studierenden verbarrikadiert hatten, am 17.11.1973 beendet wurden. 1989 lösten studentische Demonstrationen die „Samtene Revolution“ in der Tschechoslowakei aus. Aus diesem Grund steht der 17. November weltweit für die studentische Bewegung und deren Bemühungen für mehr Demokratie und Freiheit.
„Auch heute noch haben viele Studierende unter undemokratischen Bedingungen zu leiden. Das aktuellste Beispiel hierfür sind sicherlich die KommilitionnInnen in Belarus, welche jeden Tag aufs neue mit der Gefahr konfrontiert sind, exmatrikuliert oder gar verschleppt zu werden, da sie dem Lukaschenko-Regime kritisch gegenüberstehen.“ berichtet Katharina Binz.
Neben der Situation von Studierenden weltweit sollen am 17. November jedoch auch die Rechte der Studentinnen und Studenten in der Bundesrepublik in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangen. Gerade die Situation internationaler Studierender und deren Rechte sollen an diesem Tag im Mittelpunkt stehen „Die aktuelle Diskussion um Änderungen im AusländerInnenrecht und damit einhergehende Verschärfungen der Situation internationaler Studierender in Deutschland zeigt, das auch und gerade in der Bundesrepublik Rechte von Studierenden eingeschränkt und missachtet werden.“ stellt Janett Schmiedgen, ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs, abschließend fest.
Weitere Informationen zu Aktionen europaweit finden Sie auf den Seiten des europäischen Studierendenverbandes ESIB: www.esib.org