Berlin: Der Streit um ein vergleichbares Stufenmodell zur Einordnung von allgemeiner Hochschulreife und beruflicher Ausbildung hat gestern vorerst seinen Abschluss gefunden. Vertreter*innen von Bund, Länder, Gewerkschaften und Spitzenverbände der Wirtschaft haben sich auf das so genannte französische Modell geeinigt. Bei dem Konflikt ging es um den „Deutschen Qualifikationsrahmen“ (DQR), der bis Ende des vergangen Jahres entwickelt werden sollte. Kultusminister*innen wollten die allgemeine Hochschulreife auf die Stufe 5 setzen. Dadurch hätten Sie das Abitur auf eine höhere Stufe als die Berufsausbildungen eingeordnet. Das jedoch hätte dem Grundsatz widersprochen berufliche Ausbildung mit dem Abitur gleich zu setzen, was Vertreter*innen aller Bundesparteien, Gewerkschaften und Sozialpartner ursprünglich wollten.
„Wir begrüßen den Entschluss den Handwerks-Meister und Techniker dem Bachelor gleichzusetzen. So wird an dieser Stelle immerhin die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung gewahrt.“ so Christin Eisenbrandt, fzs Vorstandsmitglied.
„Jedoch bedauern wir es, dass die allgemeinen Schulabschlüsse nicht auf dem DQR eingeordnet werden. Es ist vollkommen unverständlich, dass sich die Kultusminister*innen nicht dazu durchringen konnten, das Abitur auf Stufe 4 einzuordnen, wie es im europäischen Raum gehandhabt wird.“ ergänzt Salome Adam, ebenfalls fzs. „Aus diesem Grund, kann der gestrige Tag nur als Teilerfolg auf dem Weg zu einem gemeinsamen Hochschulraumgewertet werden.“
„Im Vergleich zum Abitur sind die drei- bzw. dreieinhalbjährigen Berufe aufgrund der hohen Komplexität beruflicher Handlungsfähigkeit mindestens gleichwertig einzuordnen. Der europäische Vergleich zeige ferner, dass die Hochschulreife in Europa überwiegend dem Niveau 4 zugeordnet werde – ebenso wie die berufliche Ausbildung. Eine Zuordnung zu Niveau 5 würde im europäischen Ausland für massive Irritationen sorgen“, so Eisenbrandt abschließend.