Feminismus als Praxis jenseits der „Frauenfrage“

beschlossen auf der 55. Mitgliederversammlung

Im Konkreten und Gegenwärtigen besteht durchaus die Notwendigkeit einer „strategischen Essentialisierung“ von Geschlecht, um Abwertungen und Hierarchien sichtbar zu machen. Nichtsdestotrotz versteht der fzs Feminismus insgesamt als Theorie und Praxis zur Kritik nicht nur an Geschlechterverhältnisse, sondern auch an Zwangsidentitäten und kapitalistischen Verwertungslogiken.
Mit Verweis darauf, dass Geschlechtsidentität im Kapitalismus immer auch die Zuteilung bestimmter Aufgaben und derer Wertigkeiten ist, fordert der fzs eine fundamentale Kritik an Leistungsideologie. Daraus ergibt sch einerseits eine Perspektive auf solidarischer Praxis, aber auch die die Möglichkeit konkret darauf hinweisen zu können, wenn Solidarität durch autoritäres Verhalten verunmöglicht wird. Es geht darum, Feminismus als umfassendes, herrschaftskritisches Projekt sichtbar zu machen; das heißt ökonomiekritisch, wissenschaftskritisch, antirassistisch und menschenfreundlich.