Studentischer Dachverband (fzs): BAföG wird 40 – und steckt noch in den Kinderschuhen

Heute profitieren ca. 25% der Studierenden von dem Zuschuss. Teilweise werden zweistellige Beträge ausgezahlt. Bedarfsdeckende Breitenförderung sieht anders aus.

„Dass über 60% der Studierenden trotz BAföG arbeiten zeigt deutlich, dass hier keine Bedarfsdeckung vorliegt. Außerdem zeigt der geringe Anteil der Empfänger*innen, dass die Berechnungsgrundlage nicht funktioniert – Abhilfe würde ein elternunabhängiges BAföG schaffen.“, sagt Torsten Rekewitz, fzs-Vorstandsmitglied.

Ein weiteres Problem des BAföG ist die Altersgrenze, die einer Förderung von bereits Berufstätigen Studierwilligen ein Studium oft versperrt. Christin Eisenbrandt, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied hierzu: „Dass im Zuge des Bologna-Prozesses lebenslanges Lernen gefordert wird und beim BAföG eine Altersgrenze von 35 Jahren existiert, ist unvereinbar und muss geändert werden.“

Auf positive Änderungen kann jedoch vorerst angesichts der gestrigen Äußerungen der Bildungsministerin Annette Schavan jedoch nicht gehofft werden.

Erik Marquardt, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs, erläutert: „Dass sich Bildungsministerin zum BaföG-Geburtstag gegen eine weitere Erhöhung ausgesprochen hat, ist absurd. Stattdessen setzt sie sich für Stipendiensysteme ein. Diese Stipendien lösen das drängende Problem der sozialen Selektion nicht, sondern verschärfen es noch. Wir würden uns freuen, wenn das Bundesministerium etwas Problembewusstsein entwickeln könnte.“

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften fordert die Reform des BAföGs hin zu einem alters-, eltern- und herkunftsunabhängigen, bedarfsdeckenden Vollzuschuss. Nur so kann die soziale Selektion an Hochschulen eingedämmt und Chancengleichheit für alle Studierenden erreicht werden.