Nur wenige Verbesserungen für ausländische Studierende

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) fühlt sich durch den heute veröffentlichten Sonderbericht „Internationalisierung des Studiums“ der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks in seinen Forderungen nach einer Verbesserung der finanziellen und rechtlichen Situation ausländischer Studierender bestätigt.

„Es gibt eine Reihe hausgemachter Probleme, die ausländischen Studierenden das Leben unnötig schwer machen. Beispielsweise wurden an vielen Hochschulen in Deutschland in den letzten Jahren die Anzahl der Sprachkurse für ausländische Studierende massiv gekürzt“, erklärt Florian Hillebrand, Mitglied im Vorstand des fzs. „An dieser Stelle ist die Politik gefordert, ausreichend Gelder zur Verfügung zu stellen um diese Förderangebote deutlich auszuweiten.“

Ein weiteres großes Problem für ausländische Studierende ist in vielen Fällen die Studienfinanzierung. Laut dem aktuellen Sonderbericht erhalten nur 4% der BildungsausländerInnen BAföG, während sich 62% über eigenen Verdienst finanzieren. „Auch wenn der Anteil der BAföG-EmpfängerInnen seit 2003 von 3% auf 4% gestiegen ist, sind diese niedrigen Werte vollkommen untragbar. Gerade wenn man die besonderen Schwierigkeiten betrachtet, vor die ausländische Studierende häufig bei der Bewerbung um einen Nebenjob gestellt werden, muss hier ein massiver Ausbau der Studienfinanzierung erfolgen“, fordert Regina Weber, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand. „Gleichzeitig müssen die arbeitsrechtlichen Beschränkungen aufgehoben werden, damit den ausländischen Studierenden überhaupt möglich ist, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“ Bislang dürfen Studierende aus dem Nicht-EU Ausland lediglich 90 ganze oder 180 halbe Tage im Jahr arbeiten.

Die 12 häufigsten Schwierigkeiten ausländischer Studierender in Studium und Alltag, die in der Studie identifiziert werden, sind aus Sicht des Studierendenverbandes beunruhigend. Bei nur einem dieser 12 Faktoren hat sich in den letzten 3 Jahren eine Besserung eingestellt. In allen anderen Fällen hat sich die Situation der Studierenden verschlechtert. „Die größten Probleme bleiben weiterhin die fehlenden Orientierunghilfen im deutschen Studiensystem und der fehlende Kontakt zu deutschen Studierenden. Hier sind die Hochschulen gefordert, den Problemen durch mehr Beratung und bessere Integrationsangebote diesen entgegenzuwirken“, fordert Hillebrand abschließend.