Gegen den Festkommers der Burschenschaftlichen Gemeinschaft

Berlin (fzs). Am kommenden Samstag möchte die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG) einen Festkommers zu ihrem fünzigjährigen Bestehen in München abhalten. Nach Ansicht des fzs handelt es sich bei ihr um die einflussreichste rechtsextreme Organisation an deutschen und österreichischen Hochschulen, weshalb er zu Protesten gegen die Veranstaltung aufruft.

Die BG ist eine Vereinigung von etwa 40 Burschenschaften sowie einer unbekannten Anzahl von Einzelpersonen aus dem Dachverband und Milieu der Deutschen Burschenschaft (DB). „Ideologisch greift die BG mit ihrem „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“ auf die völkische Weltsicht des historischen Nationalsozialismus zurück. In der Praxis lädt man in diesen Kreisen nicht nur Vertreter einer vermeintlich intellektuellen, „Neuen Rechten“ als Referenten ein, sondern kooperiert auch mit Aktivisten des kameradschaftlichen Neonazi-Spektrums und der NPD“, kritisiert Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands. Untermauert wird seine Einschätzung durch den Hamburger Verfassungsschutzbericht, der erstmals die gesamte BG als rechtsextrem einstuft.

Zuletzt machte die BG durch den Medienskandal und die Diskussion um die Einführung eines „Ariernachweises“ rund um den Burschentag der DB auf sich aufmerksam. Die Prager Burschenschaft Raczeks zu Bonn hatte als Vorsitzende der BG die entsprechenden Anträge eingereicht. „Verwundern kann das allerdings niemanden. Die BG schlägt seit nunmehr fünfzig Jahren als deutschnationale und völkische pressure group in genau diese Kerbe. Die Deutsche Burschenschaft und die übrigen koporierten Dachverbände wirken unglaubwürdig, wenn sie sich jetzt auf einmal davon distanzieren“, erklärt Moska Timar, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.

Die ursprünglich geplanten Räumlichkeiten für den Festkommers in München wurden vom Sudetendeutschen Haus bereits abgesagt. Ob es Ersatz gibt, ist derzeit unklar. „Es wäre selbstverständlich wünschenswert, wenn niemand sich bereiterklären würde, den Braunen im Nadelstreif einen Saal zu überlassen. Unabhängig davon rufen wir dazu auf, sich an den queerfeministischen und antifaschistischen Protesten am kommenden Samstag in München zu beteiligen“, so Florian Keller abschließend.