Ausbeutung von studentischer Arbeitskraft geht weiter!

Gestern, am 11.12.2017, sind die Tarifverhandlungen für die rund 8.000 studentischen Beschäftigten der Berliner Hochschulen gescheitert. Als bundesweiter Dachverband der Student*innenschaften nehmen wir hierzu Stellung:

„Die Arbeit von studentischen Beschäftigten wird viel zu wenig wertgeschätzt. Nicht nur die Stagnation des Lohns seit 15 Jahren zeugt davon, auch die Ignoranz der Hochschulleitungen was die Relevanz für den Wissenschaftsbetrieb angeht ist beschreibend. Studentische Beschäftigte sind für den Betrieb der Hochschulen auf Dauer unentbehrlich. Tutorien und Übungen, gerade in den ersten Semestern werden fast ausnahmslos von studentischen Beschäftigten gehalten – vielen Studienanfänger*innen gelingt ein guter Start mit eben diesen studentischen Tutorien. Auch in Bibliotheken, Rechenzentren oder Forschungszentren werden viele Tätigkeiten von studentischen Beschäftigten erledigt.“ erläutert Tobias Eisch vom freien zusammenschluss von student*innenschaften

Nathalie Schäfer vom freien zusammenschluss von student*innenschaften: „Berlin ist aktuell das einzige Bundesland mit einem Tarifvertrag für studentische Beschäftigte. Das ist mal ein gutes Leuchtturmprojekt. Die Hochschulen sollten lieber auf gute Beschäftigungsbedingungen setzen, anstatt Gelder für irgendwelche Exzellenzprojekte aus dem Fenster zu werfen. Ein guter Abschluss eines Tarifvertrags in Berlin hätte auch Auswirkungen für andere Bundesländer. Die Beschäftigten könnten dann auch dort mit dem Beispiel Berlins den Druck auf Hochschulleitungen und Landesregierungen erhöhen.“

„Es ist Sonnenklar, dass gute Arbeitsbedingungen elementar für gute Lehre und ein gutes Studium sind. Es muss endliche eine Kehrtwende in der Personalpolitik im Wissenschaftsbereich geben. Dazu gehört eine sofortige Lohnanpassung und eine Kopplung an den TV-L für Hilfskräfte genauso wie ein Ende der Kettenbefristungen wissenschaftlichen Personals und die Wiedereingliederung von outgesourcten Putzkräften, Hausmeister_innen und anderem technischem Personal.“ ergänzt Konstantin Korn abschließend.