Das Bundeskabinett hat am 18.11.2022 die Energiepauschale für Studierende und Fachschüler*innen beschlossen. Hierbei handelt es sich um eine Einmalzahlung in Höhe von 200 €. Um dieses Geld zu erhalten, sind die Berechtigten verpflichtet einen Antrag auf einer Online-Plattform auszufüllen. Der freie zusammenschluss von student*innenschaften kritisiert als bundesweite Studierendenvertretung das augenscheinlich unüberlegte Vorgehen der Bundesregierung.
„Wen sollen die 200 € überhaupt erreichen?“, fragt Rahel Schüssler, Vorständin im fzs. „Die Bundesregierung hat vor ein paar Monaten versprochen alle Studierenden zu entlasten. Die Ankündigung, dass es nur 200€ sein werden, hat uns bereits enttäuscht. Dass nun aber ein Online-Antragsportal genutzt werden soll, schockiert uns. Dass Antragsverfahren eben keine geeigneten Lösungen sind, hat die skandalöse Online-Plattform des BMBF zur pandemiebedingten Überbrückungshilfe gezeigt. Unabhängig davon, dass Anträge auch rechtwidrig abgelehnt werden können, darf nicht vergessen werden: Anträge bedeuten immer eine weitere Hürde. Die Bundesregierung muss sich von der Illusion verabschieden, alle Studierenden seien über ihre Beschlüsse ausreichend informiert und sicherstellen, dass wirklich alle die 200€ erreichen.“
Carlotta Eklöh, ebenfalls Vorständin im fzs, ergänzt: „Es gibt Studierende ohne zuverlässige Ressourcen sich durch den deutschen Antragswust zu kämpfen. Studierende leiden seit Beginn der Krisen unter den gestiegenen Kosten. Ein Antragstool, das erst in ein paar Monaten fertig ist, kommt Monate zu spät. Die Krise ist jetzt! Weil nichts geschieht, werden wir nicht müde es zu betonen: 200 € gleichen die aktuellen Kosten nicht aus und sind keine adäquate Entlastung. Viele Studierende wissen nicht mehr, wie sie Leben und Wohnen, schon gar nicht ihre Ausbildung finanzieren sollen. Liebe Regierung, wir brauchen eine strukturelle Reform der Studienfinanzierung die auch in diesen Krisen greift und zwar jetzt! “