Studentischer Dachverband fordert angemessene Diskussion um die Ursachen der Proteste in Griechenland

Berlin (fzs). In den vergangenen Tagen kam es in allen Landesteilen Griechenlands zu Jugendprotesten. Insbesondere SchülerInnen und StudentInnen protestierten gegen eine Politik der Regierung, welche ihnen nicht mehr nachvollziehbar erscheint. Im Zuge der Proteste kam ein 15-jähriger Schüler durch eine Kugel aus einer Polizeiwaffe ums Leben.

Hierzu erklärt Bianka Hilfrich, Mitglied im Vorstand des fzs: „Die Entwicklung in Griechenland ist erschreckend. Wir fordern alle Seiten, und dabei insbesondere die Polizei auf, jegliche Aktionen welche eine erneute Eskalation herbeiführen könnten, zu unterlassen.“

Insbesondere am Polytechnikum in Athen ist es zu denkwürdigen Szenen gekommen. Laut Medienberichten setzten Polizeikräfte Tränengas, und nachdem dieses ausgegangen war Steine gegen Studierende ein. Im Verlauf der letzten Stunden hat der für die Polizei zuständige Innenminister seinen Rücktritt angeboten, welcher vom Ministerpräsidenten Karamanlis aber nicht angenommen worden ist.

Der Unmut in Griechenland richtet sich insbesondere gegen eine Regierung, welche in den letzten Jahren durch Finanzskandale, Korruptionsverdachte sowie Mittelkürzungen im Bildungsbereich Aufmerksamkeit erregt hatte. „In diesem Zusammenhang solidarisieren wir uns mit den friedlichen studentischen Protesten. Wir warnen ausdrücklich davor, die legitimen Anliegen der Studierenden zu kriminalisieren“ erklärt Florian Keller, ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs.

Die Probleme in Griechenland müssen nach Ansicht des studentischen Dachverbands schnell mit der nötigen Entschiedenheit angegangen werden. „Das Herbeiführen von gleichem und freiem Zugang zu Bildung, einer staatlichen und bedarfsdeckenden Studienfinanzierung sowie gute Studienbedingungen wären Dinge, über die sich Studierende in ganz Europa freuen würden“ so Bianka Hilfrich abschließend.