Für gute Lehre zu wenig – 8% Mehr muss drin sein

Berlin (fzs). Am heutigen Tag und am Freitag werden im ganzen Bundesgebiet Länderbeschäftigte in Schulkindergärten, Schulen und Hochschulen für bessere Bedingungen streiken. Der studentische Dachverband solidarisiert sich mit den Beschäftigten und erklärt: Gute Lehre verdient gute Bezahlung.

Hierzu Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: „Gute Lehre verdient gute Bezahlung – die in diesen Tagen auf Kundgebungen und Warnstreiks protestierenden Kolleginnen und Kollegen genießen unsere volle Solidarität! Nun muss sich zeigen, ob Bildung in der BRD wirklich den nötigen Stellenwert hat oder nur im Zuge panisch geschnürter Konjunkturpakete Schein-Priorität genießt.“

Allein in Baden-Württemberg hat die GEW am heutigen Tag alle Tarifbeschäftigten an Schulen und Schulkindergärten in Nordbaden sowie die Tarifbeschäftigten der Universität Heidelberg zum Warnstreik aufgerufen. Insgesamt werden in den nächsten zwei Tagen viele tausend Angestellte im ganzen Bundesgebiet den Forderungen der Gewerkschaften Nachdruck verleihen.

Der studentische Dachverband verweist darauf, dass sich durch die mittlerweile fast flächendeckend durchgeführte Studienstrukturreform nicht nur die Arbeitsbelastung auf Seiten der Studierenden – sondern auch auf Seiten der Angestellten erheblich verändert hat. „Die Angestellten an deutschen Hochschulen müssen die Mehrbelastung durch den Bologna-Prozess tragen ohne dass die Ressourcen für die Umsetzung angepasst wurden. Die von den Gewerkschaften eingeforderten 8% mehr müssen drin sein!“ erklärt Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstandes.

Neben der dringend nötigen Verbesserung für die unmittelbar mit der Lehre beauftragten Angestellten darf hierbei auch die Situation der in Verwaltung und Technik beschäftigten Angestellten nicht aus dem Augen verloren werden. „Die Angestellten in Technik und Verwaltung ermöglichen erst den Hochschulbetrieb und sorgen für gute Rahmenbedingungen – eine Verbesserung ihrer Situation nutzt auch den Studierenden!“ so Anja Gadow.

Der studentische Dachverband unterstreicht insbesondere die Forderung nach einer Ausweitung des Geltungsbereichs des Tarifvertrages auf die studentischen Beschäftigten. „Studentische Beschäftigte üben ein reguläres, qualifiziertes Arbeitsverhältnis aus. Die Mehrzahl von ihnen ist auf diesen Verdienst angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Eine Gleichbehandlung mit anderen ArbeitnehmerInnen durch die Aufnahme in den Tarifvertrag sollte daher selbstverständlich sein“ schließt Florian Keller.