Berlin (fzs). Am kommenden Samstag findet in Kirchheim am Neckar in unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerks Neckarwestheim eine von einem breiten Bündnis getragene Demonstration gegen Atomkraft statt. Der studentische Dachverband unterstützt die Forderungen des Bündnisses und ruft alle Menschen zur Teilnahme an den Protesten auf.
Hierzu erklärt Anja Gadow, Mitglied des fzs-Vorstands: „Die wiederholten Störfälle an den vermeintlich sicheren Reaktoren zeigen, dass die Probleme dieser Technik existentiell sind. Erst gestern musste das erst vor kurzem wieder in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Krümmel ausserplanmässig vom Netz genommen werden. Es ist unverantwortlich, dass vor diesem Hintergrund die AKW-BetreiberInnen weiter auf Laufzeitverlängerungen pochen.“
Die AKW-BetreiberInnen versprechen für längere Laufzeiten mehr Klimaschutz und niedrigere Strompreise. „In Wirklichkeit geht es EnBW und co darum mit den Reaktoren auf Jahre hinaus zusätzliche Milliardengewinne zu realisieren und ihre marktbeherrschende Position zu sichern – diesen Lügen gehen wir also nicht auf den Leim. Der Klimaschutz bleibt dabei auf der Strecke.“ erklärt Florian Keller, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.
Im konkreten Fall von Neckarwestheim I sprechen beispielsweise die geologische Situation des Standorts oder die Tatsache, dass hier Jahr für Jahr rund 18 Tonnen strahlender Atommüll produziert wird für eine sofortige Abschaltung. „Wir fordern EnBW und die anderen BetreiberInnen auf, ihre unverantwortlichen Kampagne für eine Verlängerung der Laufzeiten sofort einzustellen. Es muss vielmehr darum gehen, wie der vertraglich zugesicherte Atomausstieg weiter beschleunigt werden kann.“ so Anja Gadow.
Atommüll wird noch in einer Zeit Leben vernichten, die weit länger vor uns liegt als die Zeit, auf die wir als Menschheit zurückblicken können. „Wir fordern deshalb die sofortige Stillegung aller Atomanlagen und ein absolutes Exportverbot von Atomtechnik. Die Zukunft liegt in einer verstärkten Förderung von Energiesparmaßnahmen und sanften dezentralen Technologien!“ stellt abschließend Florian Keller klar.