Bildung ist Menschrecht?!

fzs (Berlin). Wie schon im vergangenen Sommersemester findet auch im Wintersemester 2009 ein bundesweiter dezentraler Bildungsstreik statt. In vor allem von StudentInnen und SchülerInnen geplanten Aktionen werden in den nächsten Wochen die Missstände im Bildungssystem weiter aufgezeigt. In vielen Städten startet der Bildungsstreik am 17. November mit Großdemonstrationen. Mit Demonstrationen gegen die hrk am 24. November in Leipzig und gegen die KMK am 10. Dezember in Bonn werden auch zwei zentrale Aktionen im Rahmen der Bildungsstreikwochen stattfinden. „Der fzs ruft alle BürgerInnen auf, sich an den Protesten gegen die Zustände im Bildungssystem zu beteiligen“ erklärt Florian Kaiser, Mitglied im Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs). „Bildung darf nicht das Privileg einer Elite werden. Wir müssen gemeinsam ein gerechtes Bildungssystem einfordern!“ so Kaiser weiter.

Insbesondere die Studienreform mit der Umstellung auf Bachelor /Master-Studiengänge ist ein zentrales Thema im Bildungsstreik.“Die BRD hat die ursprünglichen Ziele der Bologna-Reform grandios verfehlt.“ stellt Anja Gadow, ebenfalls Vorstandmitglied im studentischen Dachverband, fest und bedauert: „Trotz offensichtlicher Mängel und Probleme bei der Umsetzung dieser Reform stellt sich die Politik blind und verhält sich lethargisch gegenüber den Forderungen eine Reform der Reform durchzuführen.“ Statt einheitlicher Rahmenbedingungen, existieren alleine in Deutschland verschiedenste Regelungen, so dass es teilweise nicht einmal möglich ist, innerhalb eines Bundeslandes den Studienort zu wechseln. Neben dem Ausbau der Mobilität, müssen Zulassungsbeschränkungen durch den Ausbau von Studienplätzen abgeschafft werden. „Anstatt sich mit den Interessen und Bedürfnissen der StudentInnen zu beschäftigen, findet alleine mit wirtschaftlichen Interessen eine Auseinandersetzung statt. Eine pluralistische Bildungslandschaft wird so systematisch verhindert.“ erklärt Gadow weiter.

Auch die soziale Situation von SchülerInnen und StudentInnen hat sich in der BRD stetig verschlechtert. „Vielen Menschen wird durch Bildungsgebühren der Zugang zur Bildung verwehrt“ stellt Kaiser frustriert fest. „Eine sofortige Abschaffung jeglicher Bildungsgebühren ist zwingend notwendig. Darüber hinaus muss sich die Politik für eine Reform des BAföG einsetzen, so dass dieses endlich sowohl für SchülerInnen als auch StudentInnen bedarfsgerecht, herkunfts-und altersunabhängig und als Vollzuschuss gewährt wird. Insbesondere durch finanzielle Unabhängigkeit lassen sich die sozialen Selektionsmechanismen im Bildungssystem verringern.“ so Kaiser abschließend.