fzs verurteilt Überlegungen des Präsidiums der Uni Potsdam zur Einführung von Studiengebühren

Berlin (fzs). Der studentische Dachverband verurteilt die Überlegungen des kommissarischen Präsidenten der Universität Potsdam Thomas Grünewald zur Einführung von Studiengebühren in Brandenburg. Er schlägt in einem Interview mit den Potsdamer Neuesten Nachrichten vor, ein sogenanntes „intelligentes Modell“, ähnlich dem rheinland-pfälzischen Studienkontenmodell, einzuführen. Der fzs meint: Studiengebühren waren und sind sozial selektiv, egal welches Modell der Erhebung angewandt wird.

„Es ist verständlich, dass die Hochschulen in Brandenburg Existenzängste haben, wenn das zuständige Ministerium ankündigt, den Etat für Hochschulen zu kürzen. Doch die Lösung kann nicht sein, diese Landesmittel durch Studiengebühren zu ersetzen!“, so Florian Pranghe, Mitglied im Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften.

„Die Präsidien der Hochschulen sollten sich lieber mit den Studierenden zusammensetzen und gemeinsam Protestaktionen gegen die Sparpolitik des Landes Brandenburg planen. Ähnliches ist in Hamburg passiert, wo diesen Dienstag ein Demonstration mit über 15.000 Teilnehmer*innen stattgefunden hat. Hier haben Hochschulpräsidien zusammen mit Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden gegen die vom hamburgischen Senat verabschiedeten Etatkürzungen demonstriert!“, ergänzt Moska Timar, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.

Neben der abschreckenden Wirkung von Studiengebühren, die dazu führt, dass viele Abiturient*innen kein Studium aufnehmen, obwohl sie eigentlich das Interesse daran hätten, zeigt eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim, dass Studierende, die Studiengebühren zahlen müssen, immer unzufriedener sind. „Nachdem in der Politik jetzt auch angekommen ist, dass Studiengebühren in der Gesellschaft nicht akzeptiert sind – die Abschaffung in mehreren Bundesländern ist der beste Beweis – ist es um so unverständlicher, dass es weiterhin Hochschulleitungen gibt, die Studiengebühren einführen möchten“, so Florian Pranghe abschließend.