Damit wurde an den uniweiten Streik in Landau gegen schlechte Studien- und Arbeitsbedingungen angeknüpft. Gleichzeitig fand in Frankfurt am Main ein Warnstreik für den studentischen Tarifvertrag statt.
Ben Seel, Mitglied im Vorstand des fzs, zu den Protesten in Mainz: „2000 Menschen sind heute in Mainz gegen miserable Studienbedingungen, Unterfinanzierung und prekäre Beschäftigung an Hochschulen auf die Straße gegangen. Allein aus Landau, wo die Studierenden sich seit drei Wochen im Streik befinden und nach wie vor das Audimax besetzen, fuhren 21 selbstorganisierte Busse mit Studierenden nach Mainz.“, so Ben Seel, Mitglied im Vorstand des fzs, zu den Aktionen in Mainz. Zu den Hintergründen erläutert er weiter: „In den letzten zwei Jahrzehnten hat man es in Deutschland mehrfach verpasst, die Ausstattung der Hochschulen an die reelle Anzahl von Studierenden anzupassen. Stattdessen wurden die Hochschulen zu wettbewerblich organisierten Betrieben umgebaut, die den Großteil ihres Budgets selbst einwerben müssen. Inzwischen stammen über 40 % der Forschungsgelder aus Drittmitteln. Hochschulwatch berichtet inzwischen von ca. 10.000 Kooperationen zwischen Wirtschaft und Hochschulen. Damit ist das öffentliche Wissenschafts- und Bildungswesen in seiner inhaltlichen Ausgestaltung in die Abhängigkeit von profitorientierten Marktteilnehmer*innen geraten. Doch das hat nur dazu geführt, dass die Hochschule inhaltlich unkritischer denn je wird, der finanzielle Mangel ist in den letzten Jahren immer weiter angewachsen.“
Sandro Philippi, Mitglied im Vorstand des fzs, zu den Aktionen in Frankfurt: „Bisher weigert sich das Präsidium der Universität Frankfurt mit den Studierenden in Verhandlungen zu treten und versucht stattdessen vergeblich, die Studierendenschaft zu spalten. Die Verzögerungs- und Herrschaftstaktiken des Präsidiums sind schlicht undemokratisch. Tarifverträge sind im öffentlichen Sektor und vielen anderen Branchen der Standard. Wenn an der Uni Frankfurt schon die Umsetzung eines Senatsbeschlusses, der einen solchen Vertrag fordert, an dem Unwillen des Präsidiums scheitert, ist klar, wie das Motto des Präsidiums lautet: Ausbeutung statt Mitbestimmung. Diese Politik in einer Institution, die Aufgaben von gemeinschaftlichem Interesse übernimmt, ist das auf jeden Fall ein Zeichen des Verfalls.“
Bundesweit sind Studierende solidarisch mit den protestierenden Studierenden in Mainz, Frankfurt und andernorts. Die fatale Politik, welche auf Wettbewerb und Konkurrenz setzt und Bildung zur Ware machen soll, trifft alle Studierende. Prekäre Beschäftigung ist eine direkte Folge dieser Politik. Deshalb organisieren sich zunehmend Studierende, um für bessere Beschäftigungs-, Studien- und Lebensbedingungen zu kämpfen.
Kontakt: Sandro Philippi – – 01782324494 Ben Seel – – 0151-20942563