Die heute vom statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur BAföG Statistik 2021 hat auch die bundesweite Studierendenvertretung fzs schon lange erwartet. Erstmals seit 10 Jahren sinkt zwar die Zahl der geförderten Studierenden nicht mehr, doch die Zahl aller Empfänger*innen fällt weiter und ist Anlass zu Besorgnis.
„Die neuen Zahlen zum BAföG bestätigen, was wir bereits erwartet haben. Große Sprünge bei den Gefördertenzahlen bleiben aus und auch ansonsten hat sich wenig bis gar nichts getan. Ein Anstieg von gerade einmal 0,4% der Gefördertenzahlen unter den Studierenden bringt uns keinen Schritt näher an die notwendige Trendwende im BAföG. So werden immer noch nur etwa 11% aller Studierenden gefördert, was im Angesicht der aktuellen gesellschaftlichen und ökonomischen Situation erst recht deutlich zu wenige Studierende sind. Viel mehr Studierende wären dringend auf diese Unterstützung angewiesen, das zeigen beispiellos die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Paritätischen Gesamtverbands, nach denen rund 30% aller Studierenden in Armut leben.“, macht Daryoush Danaii aus dem Vorstand des fzs deutlich.
„Die heute veröffentlichten Zahlen belegen die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Strukturreform. Auch die aktuelle Novelle ignoriert die zentralen Probleme des BAföG weitestgehend. Vor dem Hintergrund der aktuellen Preissteigerungen in allen Lebensbereichen muss der Kreis der Empfänger*innen deutlich ausgeweitet, die Höhe der Förderungen sofort stark erhöht und der Darlehensanteil gesenkt werden. Wir fordern, dass auch das BMBF die Zahlen ernst nimmt und sieht, was wir schon lange betonen. Ohne eine wirkliche strukturelle Reform des BAföG, die auch Schüler*innen einbezieht, wird es keine Trendwende geben, auch nicht mit der aktuellen Novelle. Dafür brauchen wir die Rückkehr zum Vollzuschuss und Elternunabhägigkeit. Diese Strukturreform muss Ministerin Stark-Watzinger sofort angehen!“, fordert Lone Grotheer, ebenfalls Vorständin im fzs.