Resolution zur Wohnungsnot

Sondern: Zurverfügungstellung als billiger Wohnraum für Studierende und andere Gruppen

Seit den Achtziger Jahren steigen die Mieten in der BRD wesentlich stärker an als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Die Mietbelastung beträgt heute bei den einkommensschwächsten Haushalten mittlerweile in Westdeutschland knapp 50% und in Ostdeutschland 34%. Die Bundesregierung plant den Ausstieg aus dem sozialen Wohnungsbau. Die FDP verlangt den Wegfall sämtlicher Regelungen, die die Mieterhöhungen bis jetzt wenigstens etwas begrenzen. Die öffentlichen Wohnbestände, werden von Bund, Länder und Kommunen an privat verkauft. Der Wohnungsmarkt profitiert davon und die MieterInnen sind gezwungen, immer mehr Geld für ihre Wohnung aus zu geben.

In Nordrhein-Westfalen fehlen derzeit etwa 400.000 Wohnungen, um allen gerechtfertigten Wünschen der BewohnerInnen zu entsprechen. Trotz gewaltigen Anstrengungen in der Vergangenheit bleibt die Neubau- und Erhaltungsförderung eine wesentliche Aufgabe der Landesregierung auch für die Zukunft. (Der Minister für Bauen und Wohnen (MBW)@, Internet:// mbw.nrw.de/) .

In Düsseldorf gibt es mehr als 20.000 Wohnungssuchende und über 4000 Obdachlose. 10% der Studierenden in Düsseldorf haben einen Wohnheimplatz. (Der Bundesdurchschnitt liegt bei 12%) und die Wartelisten sind lang. Bei einem Mietpreis von 12-20 DM Kaltmiete haben Studierende und andere Menschen mit geringem Einkommen wenig Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Durch hohe Mieten sind Studierende gezwungen mehr zu arbeiten und dadurch verlängert sich das Studium zusätzlich.

In der Nähe der Fachhochschule Düsseldorf stehen zur Zeit sechs Häuser mit insgesamt 18 Großraumwohnungen leer, die dem Land gehören. Der ASTA der FH Düsseldorf will dort mit anderen Gruppen (Straßenmagazin fiftyfifty, Initiative Kaiserswerther Straße, der Gefangeneninitiative Düsseldorf und anderen) in der Initiative „Wohnen für alle“ ein Wohnprojekt verwirklichen. „Wohnen für alle“ hat bisher an zwei Gesprächen mit Vertretern des Bau- und des Finanzministeriums teilgenommen. Trotz der großen Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum sollen die gut erhaltenen und sofort beziehbaren Häuser auf dem freien Markt verkauft und höchstwahrscheinlich abgerissen werden.

Beschlossen auf der 7. MV in Münster, Mai 1997