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VERSCHOBEN: Winterkongress: Rechtsextremismus an Hochschulen & die Ideologie der „Mitte“

6. Februar 2021 @ 11:00 17:30

Anstelle des mehrtägigen Winterkongresses veranstalten wir in diesem Jahr ein eintägiges Online Seminar.

INFO: Diese Veranstaltung sollte ursprünglich am 30.01. stattfinden. Der neue Termin ist der 06.02.!

Thema

Der Begriff der politischen „Mitte“ ist ein umkämpftes Feld. Wer sie überzeugend für sich beanspruchen kann, kann sich als Catch-all-Partei („Volkspartei“) präsentieren. Doch gerade deshalb ist der Begriff der Mitte mehr als nur eine Bezeichnung für das Gros der Gesellschaft oder einen gesellschaftlichen Konsens. Er ist vor allem ein Kampfbegriff. 

Oft geht dieser Begriff mit der Behauptung einer „ideologiefreien“ und daher vernünftigen Position einher. Damit werden alle problematischen Tendenzen der Gesellschaft in die „Extreme“ externalisiert und so jedwede Kritik an der eigenen Rolle darin abgewehrt. Die „Mitte“ wird als rationaler, objektiv richtiger Standpunkt dargestellt – und damit als einzig möglicher innerhalb eines demokratischen Diskurses.

Etwa während der (andauernden) Debatte um Polizeigewalt nach der Ermordung George Floyds durch einen rassistischen US Polizisten wurde deutlich, was eine derartige Haltung für den Kampf gegen den Faschismus bedeutet. Eine Analyse problematischer Gesellschaftsstrukturen, des strukturellen Rassismus und weiterhin dessen Verbindung zum Kapitalismus ist so unmöglich. Einerseits, weil damit die Ambidistanz zu „links und rechts Extremismus“ nicht gewahrt werden kann, andererseits, weil die erwähnte Externalisierung von Problemen nicht mehr möglich wäre. Einfacher ist es, Rassismus zum Problem einzelner Extremist:innen, gar zu einer Charakterschwäche zu erklären.
Die Folgen sind fatal. Trotz andauernder Aufdeckung extrem rechter Netzwerke in der deutschen Polizei wird etwa immer noch keine Untersuchung dieser Zustände unternommen. 

Auch wer den deutschen Faschismus an der Macht betrachtet kommt nicht darum herum, die Rolle der „Mitte“ zu beachten. Nicht nur die offensichtliche Kooperation der nationalkonservativen DNVP, die zur erster Hitlerregierung führte und zuvor das vorsichtige Anbandeln von Teilen des Zentrums mit der NSDAP sind hier zu nennen. Vor allem die Verbreitung des Antisemitismus in der gesamten Parteienlandschaft und in weiten Teilen der Gesellschaft und die Bereitschaft, faschistische Einstellungen zumindest zu tolerieren, ermöglichte das NS Regime und dessen Verbrechen.

Veranstaltung

In diesem Seminar wollen wir uns der Frage, was die Ideologie der „Mitte“ eigentlich ist und welche Verbindungen sie zum Faschismus hat bzw. wie sie effektivem Antifaschismus im Weg steht widmen.
Dazu wird es einen Vortrag und mehrere Workshops geben, sowie reichlich Raum für Diskussion.

Anmeldung

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Kostenfrei