An immer mehr Hochschulen gewinnt der „Summer of Resistance“ weiter an Fahrt

Freiburg/ Berlin. Seit dem 02. Mai besetzen Studierende aller Hochschule in Freiburg das Rektorat der Universität Freiburg. Damit wollen sie ihren Forderungen nach einer verfassten Studierendenschaft, einer demokratisch aufgebauten und von der Wirtschaft unabhängigen Universität sowie nach einem gebührenfreien Studium Ausdruck verleihen. Seit gestern werden sie dort nicht mehr geduldet. Der Studierendendachverband fzs kritisiert das Vorgehen der Universitätsleitung: „Die Studierenden werden mit ihren Forderungen offensichtlich nicht ernst genommen“, so Steffi Geyer, fzs-Vorstandsmitglied. „Durch die Ignoranz der Verantwortlichen werden sich die studentischen Proteste aber weder in Freiburg noch anderswo zerschlagen lassen.“

Die studentischen Proteste haben sich in den letzten Tagen auf mehrere Hochschulen ausgeweitet: In Stuttgart haben Studierende an der Stuttgarter Universität einen Streik und viele Protestaktionen durchgeführt. Am Mittwoch fand in Stuttgart zudem eine Demonstration mit über 8.000 TeilnehmerInnen statt. Auch an der Uni Hamburg herrscht Ausnahmezustand seit auf zwei Vollversammlungen aktiver Protest und die Bestreikung des Verwaltungsgebäudes der Hochschule beschlossen wurde. Weitere Demonstrationen, Vollversammlungen und Protestaktionen wurden unter anderem aus Greifswald, Bremen, Flensburg, Jena, Osnabrück und Erlangen gemeldet. In Nordrhein-Westfalen nutzen Studierende den Landtagswahlkampf, um gegen Studiengebühren zu mobilisieren. In Frankfurt, Hannover und Magdeburg wird für den 2. Juni eine Großdemonstration vorbereitet.

„Der Protest richtet sich nicht nur gegen Studiengebühren“, so fzs-Vorstandskollegin Nele Hirsch, „Studierende werden bis heute nicht ausreichend an den demokratischen Willens- und Meinungsbildungsprozessen an den Hochschulen beteiligt und das obwohl sie die größte Gruppe an den Hochschulen bilden. Dies ist ein für uns untragbarer Zustand. Durch Studiengebühren, so wird versucht uns weis zu machen, soll sich unser Einfluss erhöhen. Doch wir wollen nicht als Kundinnen und Kunden und jeder und jede für sich, sondern als gleichberechtigte Mitglieder unsere Interessen solidarisch vertreten.“

Einen Überblick über die laufenden Proteste finden Sie hier: www.kein-spiel-mit-bildung.de