500 € sind zu wenig! Finanzielle Mittel unzureichend.

Nach fast einem Jahr hat Bundesbildungsministerin Schavan nun endlich ein konkretes Angebot für die Anhebung der Zahl der Studienplätze vorgelegt. Das Angebot sieht vor, dass Bund und Länder nun gemeinsam für die geburtenstarken Jahrgänge der SchulabgängerInnen bis 2010 mindestens 40 000 zusätzliche Studienplätze finanzieren. Diese Ansage steht dem lange zu beobachtenden Tendenz des Abbaus von Studienplätzen durch die Länder entgegen.

„Dies ist ein längstens überfälliger Schritt, der jedoch unzureichend bleibt.“, erklärt Katharina Binz, fzs-Vorstand, hierzu diese Woche in Berlin. Dies wird deutlich, wenn man die in den Bundeshaushalt bis 2009 eingestellten Mittel auf alle derzeit immatrikulierten Studierenden umlegt, dann ergibt dies lediglich einen Betrag von rund 500 € auf drei Jahre pro Studierenden. Aus Sicht des fzs ist dies jedoch absolut unzureichend. „Dies als Wohltat zu verkaufen grenzt an Heuchelei“, so Binz weiter.

Lange bekannte Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der StudienanfängerInnen bis 2012 in Folge der geburtenstarken Jahrgänge der SchulabgängerInnen deutlich wachsen wird. Je nach Berechnung wird von einem Anstieg um rund 25 Prozent auf 360 000 bis 380 000 Anfänger pro Jahr ausgegangen.

„Dennoch scheint die Ministerin ansatzweise zur Vernunft gekommen zu sein.“, kommentiert Konstantin Bender, ebenfalls fzs-Vorstand, die Meldung, dass ein Großteil der in den Haushalt eingestellten Gelder in die Lehre und nicht etwa in die Forschung fließen sollen.

Allerdings lässt dieses erste Angebot noch viele Fragen offen. So ist beispielsweise unklar, wie die dringend benötigten zusätzlichen Kapazitäten und Studienplätze genau bereitgestellt und finanziert werden sollen. Ebenfalls unklar bleibt, ob auch die Bundesländer finanziell unterstützt werden, die in den vergangenen Jahren Studienplatzkapazitäten abgebaut haben.

Hierzu erklären Binz und Bender abschließend: „Diejenigen Länder noch finanziell zu belohnen, die in den vergangenen Jahren Kapazitäten abgebaut haben und damit für die Situation mitverantwortlich sind, ist eine absolute Frechheit.“. Der fzs fordert die Ministerin sowie die MinisterInnen der Länder auf, gemeinsam deutliche Nachbesserungen in ihrem Vorhaben vorzunehmen um somit ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Bei Rückfragen wenden sich bitte an Katharina Binz unter 0178 33 177 63 oder Konstantin Bender unter 0178 232 44 94