Europäische Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung

Die berufliche Bildung in Europa soll sich verändern: In den nächsten Jahren wollen sich die europäischen Bildungsminister darauf konzentrieren, einen Europäischen Qualifikationsrahmen und ein Kreditpunktesystem (ECVET) in der beruflichen Bildung einzuführen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung hervor, auf die sich die europäischen Bildungsminister, die europäischen Sozialpartner und die Europäische Kommission auf einer Konferenz in Helsinki verständigt haben.

Ein Qualifikationsrahmen und Kreditpunkte sollen im Rahmen des Bologna Prozess auch im Hochschulbereich für mehr Mobilität sorgen. Bislang sind diese Ziele aus Sicht der Studierenden jedoch noch in weiter Ferne. Finanzielle Hürden sind nach wie vor das größte Hindernis auf dem Weg ins Ausland.

In Deutschland ist der Europäische Qualifikationsrahmen zwar implementiert, jedoch nur für den Hochschulbereich. Der wichtige Aspekt eines übergreifenden Rahmens für berufliche und hochschulische Bildung wurde hier bewusst aussen vor gelassen. Damit erfüllt der Qualifikationsrahmen seinen eigentlich Zweck nicht: Mobilität zwischen den verschiedenen Bildungsbereichen wird nicht einfacher.

Kopenhagen Prozess
Als Kopenhagen Prozess wird die europäische Zusammenarbeit der BildungministerInnen im Bereich der beruflichen Bildung bezeichnet. Die genannte „Helsinki-Erklärung“ setzt einen im Jahr 2002 in Kopenhagen gestarteten Prozess der europäischen Bildungsminister zur Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung in Europa fort. Auf einer Folgekonferenz der europäischen Minister soll in zwei Jahren über die Umsetzung der Ziele beraten werden.

Der europäische Dachverband der Studierendenvertretungen hat sich vor allem dagegen ausgesprochen, mit dem ECVET ein neues Kreditpunktesystem einzuführen, dass nicht wie das ECTS im Hochschulbereich allein an studentischem Arbeitsaufwand angelehnt ist. Damit wird laut ESIB jede Vergleichbarkeit verhindert.(/personen/regina_weber[rw])

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