Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks (DSW) ist der Bedarf an psychologischer Beratung unter den Studierenden deutlich gestiegen. Danach zählte man in den Beratungsstellen für Psychologische und Sozialberatung der Studentenwerke im vergangenen Jahr 130.000 Beratungsgespräche, 2004 waren es noch 110.000.
Nach Meinung des DSW tragen die aktuellen Hochschulreformen einen wesentlichen Anteil an dieser Situation. Durch Studiengebühren und den Leistungsdruck, der vielerorts mit der Einführung von Bachelor-/Masterstudiengängen einhergeht, sind die Studierenden verunsichert und benötigen Hilfe und Beratung dringender denn je.
Der fzs hatte in der Vergangenheit sowohl die Einführung von Studiengebühren als auch die Verschulung und den steigenden Prüfungsdruck durch eine falsche Umsetzung des Bologna Prozess kritisiert. Danach wird der Prozess der europäischen Zusammenarbeit im Hochschulbereich in Deutschland vor allem dazu genutzt, Kosten zu reduzieren und durch Restriktionen ein schnelleres Schmalspurstudium durchsetzen.
Die Befürchtungen scheinen sich nun zu bestätigen. Dabei zeigen die Statistiken nur einen Teil des studentischen Beratungsbedarfs. Auch die Studierendenvertretungen an den einzelnen Hochschulen bieten ein augefeiltes Beratungsangebot zu sozialen, finanziellen und rechtlichen Fragen für ihre Studierenden an.(/personen/regina_weber[rw])
Weitere Informationen
- Pressemitteilung des Deutschen Studentenwerks
- Krefelder Aufruf, Grundsätzliche Positionierung des fzs gegen Studiengebühren
- Für eine qualitative Studienreform, Beschluss der 25. MV des fzs