Start der Kampagne: BAföG rauf

Berlin, 19.12.2006 – Ein breites Bündnis von politischen Studierenden- und Jugendverbänden hat heute in Berlin den Startschuss, zur Kampagne „BAföG rauf!“ gegeben, die sich für eine kurzfristige Verbesserung des BAföG einsetzt. Die beteiligten Verbände fordern neben einem grundsätzlichen Bekenntnis zum BAföG und gegen Kredite die Erhöhung der Bedarfssätze, Verbesserungen für Studierende mit Migrationshintergrund und studierende Eltern sowie beim „Auslands-BAföG“.

Das BAföG gehört zu den wichtigsten Quellen der Studienfinanzierung und trägt damit zu mehr Chancengleichheit bei. Trotz eindeutiger Empfehlungen und Aufforderungen wurden die BAföG-Sätze seit fünf Jahren nicht mehr angepasst. Angesichts der stetig steigenden Lebenshaltungskosten von Studierenden fordern die Initiatoren der Kampagne dringende strukturelle und finanzielle Verbesserungen ein.

Das BAföG stand einmal für mehr Chancengleichheit beim Hochschulzugang. Dies muss wieder das Ziel aller Anstrengungen sein. Damit es diese auch garantieren kann, sind Verbesserungen längst überfällig.

Der fzs, die Juso-Hochschulgruppen, die Jusos in der SPD sowie die Grüne Jugend fordern deshalb die Bundesregierung nachdrücklich auf, mehr Studierende besser zu fördern und von Krediten abzusehen.

Die beteiligten Verbände sehen dringenden Handlungsbedarf insbesondere bei der Besserstellung von studierenden Eltern sowie für Studierende mit Migrationshintergrund. Auch die Möglichkeiten, im Rahmen eines Auslandsstudiums BAföG zu beziehen, müssen erweitert werden.

Einzelne Gruppen von Studierenden werden ganz besonders finanziell benachteiligt. Studierende mit Kindern etwa müssen häufig ihr Studium abbrechen, weil die derzeitigen BAföG-Regelungen ihrer Situation nicht gerecht werden.

Das BAföG muss soziale Ungleichheiten kompensieren. Studienkredite, deren Einforderung vor Allem von Union und FDP eingefordert und forciert werden, wirken dagegen sozial selektiv. Zweck des BAföG ist es, Studierenden unabhängig von ihrer sozialen Herkunft gleiche Studienmöglichkeiten einzuräumen. Um diesen Zweck weiterhin erfüllen zu können, muss es jetzt zu massiven Verbesserungen kommen. Sonst wird das BAföG-System mehr und mehr ausgehöhlt.

In den kommenden Wochen wird an zahlreichen Hochschulen über die derzeitige Ausgestaltung des BAföG und den notwendigen Anpassungsbedarf informiert. Neben einer Plakataktion und zahlreichen Informationsmaterialien können sich Studierende und die Öffentlichkeit auf der eigens eingerichteten Kampagnenhomepage www.bafoeg-rauf.de informieren und den Aufruf der Studierendenverbände unterzeichnen.