Irrsinn von Studiengebührendarlehen bestätigt!

Berlin (fzs). Mit der Einführung von Studiengebühren sind in den verschiedenen Bundesländern Darlehen eingeführt worden. Studierenden, die ihr Studium in einem anderen Bundesland fortsetzen wollen, werden diese nun zum Verhängnis. Unterschiedliche Kappungsgrenzen bei der maximalen Verschuldung führen dazu, dass ein Wechsel in ein anderes Bundesland unter Umständen sehr teuer wird.

Aus Sicht des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs) zeigt sich in den aktuellen Problemen erneut die Unsinnigkeit der aktuellen Gebührenregelungen. „Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen, legt andere Darlehensgrenzen fest und hat andere Rückzahlungsmodi. Die Leidtragenden sind die Studierenden“, erklärt fzs-Vorstandsmitglied Regina Weber. „Alle Argumente, mit denen die Landesregierungen die Abschreckungswirkungen von Studiengebühren wegdiskutieren wollen, fallen wie ein Kartenhaus zusammen.“ Momentan haben die Gebührenländer unterschiedliche Grenzen bei der maximal möglichen Verschuldung. Wenn jemand während des Studiums das Bundesland wechselt, gilt diese Regel nicht mehr. Im schlimmsten Fall muss schon während des Studiums das Darlehen aus dem ehemaligen Bundesland zurückgezahlt werden.

„Wenn ich mein Studium in Bonn beginne und in München fortsetze, muss ich anschließend höhere Gebühren zahlen als ohne Hochschulwechsel. Das ist einfach absurd!“, fasst Florian Hillebrand vom Vorstand des fzs zusammen. „Eine Erleichterung der Studierendenmobilität ist ein wesentliches Ziel der Studienreform. Die Studiengebühren machen wieder einmal alle bildungspolitischen Ziele zunichte.“ Der Bundesverband der Studierendenvertretungen fordert nachdrücklich ein bundesweites Verbot von Studiengebühren ein. Studiengebühren und die damit einhergehende Verschuldung schrecken immer mehr Studieninteressierte ab, wie die letzten vorläufigen Studienanfängerzahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Aus Sicht des fzs trägt die Verwirrung zwischen den Bundesländern zu einem weiteren Rückgang der Studierenden bei: „Schulden schrecken vom Studium ab. Schulden, die sich allein durch den Hochschulwechsel kurzerhand vervielfachen und vielleicht schon während des Studiums zurückgezahlt werden sollen, haben katastrophale Auswirkungen“, fasst Weber zusammen. „Wenn die Bundesländer keine Studiengebühren mehr erheben, brauchen sie auch keine Konzepte zum Umgang mit unterschiedlichen Darlehensregelungen. Die Gebühren werden immer mehr zum bürokratischen Monster, das sich aus dem Geld der Studierenden finanziert.“