Geschichtsrevisionismus keine Chance geben!

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) stellt sich in der Auseinandersetzung um den verhinderten Vortrag Erika Steinbachs, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BDV), an der Universität Potsdam deutlich hinter die Potsdamer Studierenden. Steinbach sollte als Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe des Historischen Instituts zur „Deutschen Siedlungspolitik in Ostmitteleuropa“ reden. Nachdem mehr als 100 Studierende versuchten, die Veranstaltung zu verhindern, ging die Polizei gewaltsam gegen die Studierenden vor. Dabei feuerten einige Professoren die Polizei zu härterem Durchgreifen an.

Steinbach und der BDV sind in der Vergangenheit durch geschichtsrevisionistische Äußerungen aufgefallen. „Frau Steinbach hatte in der Vergangenheit nichts Besseres zu tun, als die Anerkennung der deutsch-polnischen Grenze zu verweigern und die deutsch-tschechische Aussöhnung abzulehnen. Ihre Äußerungen finden in der extremen Rechten große Unterstützung. Hochschulen sind Orte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Das Podium, welches Frau Steinbach hier geboten wird, wertet ihre indiskutablen Positionen unnötig auf“, fasst Vorstandsmitglied Regina Weber die Kritik des fzs zusammen. Völlig unverständlich sei für den fzs das Verhalten der Potsdamer Universitätsleitung. Die Studierendenvertretung habe bereits im Vorfeld darum gebeten, die Veranstaltung abzusagen, um keinen weiteren Nährboden für die extreme Rechte zu schaffen. Obwohl der Hochschulleitung diese Umstände bekannt waren, zeigte diese kein Einsehen.

Der fzs verurteilt den Polizeieingriff auf dem Campus scharf. Insbesondere wendet er sich gegen das Verhalten einiger Professoren. „Es ist unglaublich, dass anwesende Professoren die Polizei anfeuern, wenn diese mit Gewalt gegen Studierende vorgeht. Das zeugt von einem unsäglichen Menschenbild“, kommentiert fzs-Vorstandsmitglied Martin Menacher.

Der fzs unterstützt den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität in seiner Forderung, die Veranstaltungsreihe mit Erika Steinbach gänzlich abzusagen.