Recht auf Bildung muss eingehalten werden!

Der Plakatwettbewerb vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) und vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) fand heute mit der Preisverleihung für die vier besten Plakate seinen Abschluss.

„Es freut mich, dass der Plakatwettbewerb auf eine so große Resonanz unter den Studierenden gestoßen ist“, so Inge Wettig-Danielmeier, Mitglied der Jury, im Vorfeld der Preisverleihung und fügt hinzu: „Diskriminierung aufgrund der sozialen und nationalen Herkunft, des Vermögens und der Geburt ist leider in Deutschland noch immer an der Tagesordnung. Aus Sicht der Gleichstellung von Frauen und Männern sind vor allem Bildungsgebühren in jedweder Form eindeutig abzulehnen. Aus diesem Grund unterstütze ich die Initiative ausdrücklich.“

André Schnepper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren ergänzt: „Das Recht auf Bildung wird leider allzu oft verletzt, Bildung wird immer wieder anderen Interessen untergeordnet. Dies kann nicht länger hingenommen werden“, erklärt Schnepper und macht deutlich: „Gerade Studiengebühren stellen einen eindeutigen Verstoß gegen die im UN-Sozialpakt garantierten Rechte dar. Die Abschaffung der Gebühren in Hessen trägt somit nur der international festgelegten Unentgeltlichkeit des Studiums Rechnung.“

Mit dem sogenannten UN-Sozialpakt, den die Bundesrepublik im Jahre 1973 ratifizierte, haben die Unterzeicherstaaten das Recht eines jeden und einer jeden auf Bildung völkerrechtlich anerkannt. Sie verpflichteten sich im Hinblick auf die volle Verwirklichung dieses Rechts unter anderem dazu, das Hochschulstudium „auf jede geeignete Weise, insbesondere durch allmähliche Einführung der Unentgeltlichkeit“ allen entsprechend ihrer Fähigkeiten zugänglich zu machen.

„Tatsächlich hat sich in Deutschland in den letzten Jahren ein Prozess vollzogen, der dem UN-Sozialpakt widerspricht“, unterstreicht Imke Buß, Vorstandsmitglied des fzs. „Durch die Einführung von Studiengebühren wurde das über Jahrzehnte gebührenfreie Hochschulstudium entgeltlich gemacht. Die Entwicklung hin zur Individualisierung der Bildungskosten kann nicht hingenommen werden.“

Die prämierten Plakate machen deutlich, wie konträr Studiengebühren dem Recht auf Bildung entgegenstehen. „Wir möchten uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie der Jury ganz herzlich bedanken,“ so Buß. „Nur durch die zahlreichen kreativen Einsendungen und die Unterstützung des Künstlerbedarfes Boesner sowie der taz, die Preise gestiftet haben, konnte der Wettbewerb so erfolgreich sein.“

Die Gewinnerinnen und Gewinner sind:

1. Platz: Martin Denker, „Universitätsstraße“
2. Platz: Beate Zollbrecht, „Kein Anschluss. Nirgends.“
3. Platz: Philip Smolinski, „Damit Bildung nicht zur Geldfrage wird“
4. Platz: Martin Denker, „Todesanzeige des Rechtes auf Bildung“