Ab heute bekommen Studierende mehr BAföG

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften begrüßt die heute in Kraft getretene Erhöhung des BAföG für die Studierenden in Deutschland. Ende des letzten Jahres hatte der Bundestag einer Erhöhung der BAföG-Sätze im 10% sowie einer Erhöhung der Elternfreibeträge auf 1.555 Euro zugestimmt. „Nachdem seit 2001 diese beiden Beträge nicht mehr erhöht wurden, ist diese Anpassung mehr als überfällig“, erklärt Florian Hillebrand vom fzs-Vorstand. „Wir freuen uns über diese Erhöhung auch, da es ein klares Bekenntnis zu einer staatlichen Studienfinanzierung darstellt, die eine Kernforderung des fzs ist.“

„Wir haben uns lange für die Erhöhung der BAföG-Sätze stark gemacht und freuen uns nun, dass unsere Bemühungen ab heute für die Studierenden endlich wirksam werden“, erklärt Bianka Hilfrich, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand. Die jetzige Erhöhung eröffnet mehr Studierenden den Zugang zum BAföG und erleichtert damit auch mehr Menschen den Weg an die Hochschulen. Gerade für die besonders bedürftigen Studierenden ist die Anpassung des Höchstsatzes von großer Wichtigkeit.“

Nichtsdestotrotz ist diese Anpassung nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. „Der jetzige BAföG-Höchstsatz von 643 Euro ist immer noch weit entfernt von dem tatsächlichen Durchschnittsbedarf der Studierenden. Diesen ermittelte die aktuelle Sozialerhebung des DSW mit 699 Euro. Aus unserer Sicht sollte dieser Wert die Grundlage für die Ermittlung des BAföG-Satzes sein“, fordert Florian Hillebrand.

Überdies hinaus kritisiert der fzs einige Ungerechtigkeiten im momentanen System der staatlichen Studienfinanzierung. „Die Elternabhängigkeit ist bei den heutigen Lebenssituationen von Studierenden nicht mehr zeitgemäß und auch das vielzitierte Mittestandsloch kann durch die Erhöhung der BAföG-Sätze zwar abgeschwächt, nicht aber beseitigt werden. Dies veranlasst uns zu dem Schluss, dass hier über einen Systemwechsel in der staatlichen Studienfinanzierung diskutiert werden muss. Damit die Aufnahme des Studiums nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig gemacht wird, benötigen wir eine staatliche, elternunabhängige und bedarfsdeckende Studienfinanzierung für alle Studierenden“, fordert Hilfrich abschließend.