Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) beschloss auf seiner 35. Mitgliederversammlung ein Positionspapier welches sich dezidiert mit schleichenden Privatisierungstendenzen im primären und sekundären Bildungsbereich auseinandersetzt.
Die zentralen Forderungen sind die Ausweitung der Lehrmittelfreiheit auf alle Bundesländer sowie die Anpassung von Transferleistungen nach dem Sozialgesetzbuch auf reelle Bedürfnisse. Hierzu erklärt Bianka Hilfrich, Mitglied im fzs-Vorstand: „Es kann nicht sein, dass Eltern in den meisten Bundesländern mit der Finanzierung von Schulmaterialien alleine gelassen werden“. Nur in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern wird eine komplette Lehrmittelfreiheit gewährt. In Ländern wie Rheinland-Pfalz und dem Saarland müssen Eltern die Kosten vollständig alleine tragen. „Überdies ist es realitätsfern, Ausgaben wie Materialkosten nicht in den Sätzen von Transferleistungen vorzusehen. Das ist eine unnötige Erschwerung für Eltern die über ein geringes Einkommen verfügen“, stellt Hilfrich weiter klar.
Auch betrachtet der studentische Dachverband die andauernde Unterfinanzierung der öffentlichen Schulen mit Sorge. „Die Sparwut der Länder offenbart bereits negative Folgen. Nicht nur sind die Klassen zu groß und die Betreuungsrelation dementsprechend unzureichend. Mittlerweile ist es sogar gang und gäbe diese Defizite über privat finanzierte Nachhilfe auszugleichen“, so Florian Hillebrand aus dem fzs-Vorstand. Eine Auswertung von Dieter Dohmen von 2008 hatte gezeigt, dass über 25% der SchülerInnen mindestens einmal regelmäßige Nachhilfe in Anspruch genommen haben. „Die Länder müssen ihre Investitionen in Bildung endlich erhöhen. Schulischer Erfolg darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein“, fordert Hillebrand abschließend.
Das komplette Positionspapier finden Sie unter: www.fzs.de/show/205643.html Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.