fzs kritisiert deutsche Forschungspolitik

Berlin (fzs). Auf der kürzlich vergangenen Mitgliederversammlung hat der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) eine umfassende Stellungnahme zu aktuellen Entwicklungen der deutschen Forschungsföderung verabschiedet. Im Zentrum der Kritik stand hierbei die stetig zunehmende wettbewerbliche Mittelverteilung über Drittmittel sowie die für Studierende vollkommen kontraproduktive Exzellenzinitiative.

„Wir benötigen ausreichend Finanzmittel, um eine unabhängige Forschung an den Hochschulen zu gewährleisten. Forschung muss frei sein und darf nicht von wirtschaftlichen Interessen oder von reinen Verwertbarkeitskriterien gelenkt werden“, fordert Bianka Hilfrich vom fzs-Vorstand. „Derzeit bekommen die 20 forschungsstärksten Hochschulen rund 59% der Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ab. Dies zeigt eine klare Ungerechtigkeit in der Finanzierung der Hochschulen und verdeutlicht, dass immer mehr Hochschulen von aktueller Forschung abgehängt werden.“

Neben der Kritik an diesen Verfahren, macht der studentische Dachverband auch eine Reihe progressiver Vorschläge, wie Forschung an den Hochschulen gestärkt werden kann. So sollen künftig auch Studierende stärker in Forschungstätigkeiten einbezogen werden um die Wissenschaftlichkeit nachhaltig zu stärken. „Bisher läuft die Forschung an Hochschulen komplett an den Studierenden vorbei und ist lediglich Angelegenheit von ProfessorInnen, dabei hat selbst das Bundesverfassungsgericht schon geurteilt, dass Studierende nicht nur Objekte, sondern auch Subjekte der Forschung sein sollen. Hier fordern wir künftig ein Umdenken und machen auch konkrete Vorschläge, wie dies schnell realisiert werden kann“, erklärt Florian Hillebrand, ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs.

Auch der besonderen Lage von Promovierenden nimmt sich der studentische Dachverband an. Häufig befinden sich diese in besonders prekären Beschäftigungsverhältnissen oder vollkommen ungeklärten rechtlichen Situationen. „In Deutschland wird nicht einmal erhoben, wie viele Promovierende es aktuell gibt. Noch viel weniger Gedanken wird sich um geeignete Promotionsförderung und die soziale Lage dieser gesellschaftlichen Gruppe gemacht. Wir benötigen endlich gesetzliche Regelungen, die eine Ausbeutung dieser Generation verhindern“, fordert Hillebrand abschließend.