fzs (Berlin). „Ein Rastaman entschuldigt sich nicht bei einer Schwuchtel, denn wenn ihr King Selassie durch den Dreck zieht, werde ich dich erschießen“, ist die Übersetzung einer Textpassage aus dem Lied „Nah Apologize“ von Sizzla. Der jamaikanische Sänger will beim Sommerfest „Chiemsee Reggae Summer“ auftreten. Die VeranstalterInnen schreiben auf ihrer Homepage, dass sie den Künstler bewusst gebucht haben und stellen seinen Auftritt und seine Texte unter die Label „Kunst-“ bzw. „Meinungsfreiheit“ .
„Es ist unverständlich, wie man einen Aufruf zum Mord als Meinungsfreiheit betrachten kann“, äußert Florian Kaiser, Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von studentInnenschaften und ergänzt: „Solchen Äußerungen darf kein Platz geboten werden! Die Würde des Menschen ist unantastbar und die Aussagen Sizzlas stellten definitiv eine Verletzung der Menschenwürde dar.“
Der studentische Dachverband fordert die Organisatoren des Chiemsee Reggae Summer mit Nachdruck dazu auf, diesen Auftritt abzusagen. „Es ist nicht tragbar, dass kommerzielle Interessen mehr Berücksichtigung finden als das Recht auf Leben“, stellt Juliane Knörr, ebenfalls Mitglied des Vorstandes, vehement klar.
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften fordert alle Menschen dazu auf, sich an den Protesten gegen den Auftritt zu beteiligen und ein Zeichen zu setzen gegen Homophobie und Sexismus.